Rudolf Kern einstimmig als Bezirksjägermeister wiedergewählt
GARSTEN. 1.600 Jäger gibt es in den Bezirken Steyr und Steyr-Land. Knapp 500 von ihnen versammelten sich beim jüngsten Bezirksjägertag, dieser stand heuer ganz im Zeichen der Neuwahl.

Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner unterstrich bei der Veranstaltung im Garstner Mehrzwecksaal, dass die Jagd von gesellschaftlichen und geopolitischen Veränderungen nicht unberührt bleibe, man müsse sich an neue Gegebenheiten anpassen – insbesondere für ältere Jäger sei das nicht immer einfach. „Veränderungen sind nicht immer sympathisch, aber notwendig“, so Sieghartsleitner.
Ein wichtiges Thema sei die Stabilität und Berechenbarkeit in der Jagd. Hier würdigte Sieghartsleitner die Umsetzung des neuen oö. Jagdgesetzes und betonte, dass es ein Erfolg für alle Beteiligten sei. „Nicht alles ist so, wie wir es wollten, aber das Gesamtpaket ist gelungen und soll uns in den kommenden Jahren durch herausfordernde Zeiten begleiten.“
“Ausgezeichnete“ Erfüllung der Abschusspläne
Im Bezirk gibt es mit Rot-, Gams-, Muffel-, Reh- und Schwarzwild fünf Schalenwildarten: „Das macht die Jagd herausfordernd, aber auch interessant“, betonte Bezirksjägermeister Rudolf Kern, er wurde einstimmig in seinem Amt bestätigt.
Als zuständige Behörde sei die Bezirkshauptmannschaft darauf bedacht, einen Ausgleich der Interessen von Landwirtschaft und Jägerschaft zu schaffen. Bezirkshauptfrau von Steyr-Land Barbara Spöck sprach von einer „ausgezeichneten Erfüllung der Abschusspläne“ im Jagdjahr 2024/25. Beim Rotwild gab es mit 100 Prozent eine „Punktlandung“, beim Gamswild eine „wesentliche Steigerung“ von 79 auf 95 Prozent und beim Rehwild blieb die Abschusserfüllung mit 98 Prozent im Vergleich zum Vorjahr annähernd gleich. „Die Jägerschaft kommt damit ihrem gesetzlichen Auftrag nach und leistet einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung der Ökosysteme für unsere wunderschöne Natur im Bezirk“, betonte Spöck.
Miteinander zwischen Jäger- und Bauernschaft
Bezirksbauernkammer-Obfrau Regina Aspalter unterstrich die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Jagd und Landwirtschaft: „Es ist ganz wichtig, dass der Jungwald aufkommen kann, insbesondere in alpinen Regionen, wo er nicht nur Naturraum, sondern auch Schutz für die Menschen ist.“ Auch auf den Klimawandel ging sie ein, die Wälder „stehen unter Stress“ – durch lange Trockenperioden und Extremereignisse. Dies mache eine nachhaltige und ökologisch tragbare Wilddichte umso wichtiger.
Immer mehr Frauen auf der Pirsch
Als Landesobmann der Jagdhornbläser freut sich Kern, dass es in Steyr-Land 17 Jagdhorn-Bläsergruppen gibt – so viele wie in keinem anderen Bezirk. Auch für reichlich jagdlichen Nachwuchs sei gesorgt. Im Bezirk treten heuer wieder mehr als 50 Personen zur Jagdprüfung an: „Es ist wichtig, die Jungjäger ordentlich in die Praxis einzuführen. Das jagdliche Handwerk ist von großer Bedeutung.“
Auch Menschen ohne jagdlichen Hintergrund zeigen vermehrt Interesse, was eine große Chance für die Zukunft darstelle. „Die Jagd wird bunter“, betonte Landesjägermeister Sieghartsleitner. Dass immer mehr Frauen auf die Pirsch gehen, sei eine weitere positive Entwicklung: „Die weibliche Seite bereichert die Jagd und das ist großartig.“
Sieghartsleitner richtete abschließend einen eindringlichen Appell an die Jägerschaft: „Jagd ist kein Hobby, kein Zeitvertreib – sie ist eine Lebenseinstellung. Wer mit vollem Herzen dabei ist, wird auch in Zukunft die Jagd in ihrer ganzen Vielfalt bewahren.“ Dem wiedergewählten Bezirksjägermeister Kern verlieh er das goldene Ehrenzeichen für seine Verdienste um die heimische Jagd und das jagdliche Brauchtum.
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