Erst belächelt, jetzt Influencerin: Weyrerin geht ihren Social-Media-Weg

Tips:Frau Eibl-Garstenauer, seit dem Vorjahr sind Sie Influencerin. Wie hat das begonnen?

Eibl-Garstenauer: Ich habe schon früh Social Media für mich genutzt – einfach aus Spaß, kreative und unterhaltsame Inhalte zu teilen. Mit der Zeit wurde es immer mehr und ich habe gemerkt, dass meine Community (Anm.: interessierte Gruppe) stetig wächst. Die Menschen haben Freude daran, von mir unterhalten zu werden und Tipps rund um Beauty und Lifestyle zu bekommen. Das positive Feedback hat mich motiviert, dranzubleiben und meinen Content (Anm.: Inhalte) weiterzuentwickeln. Im Juni 2024 habe ich mich dann selbstständig gemacht.

Wie hat Ihr Umfeld reagiert?

Meine enge Familie hat mich immer unterstützt, besonders mein Mann – er ist immer an meiner Seite. Von Bekannten und Außenstehenden wurde ich allerdings oft belächelt – viele fanden peinlich, was ich mache. Genau das hat mich angespornt zu zeigen, dass Social Media eine echte Karriere sein kann. In einem kleinen Ort wie Weyer ist es besonders schwierig, viele wissen nicht, was ein Content Creator macht. Social Media als Berufsfeld ist für viele noch etwas Unbekanntes.

Für alle, die Sie noch nicht kennen: Was genau machen Sie?

Ich teste Produkte, gebe Styling- und Make-up-Tipps und stelle besondere Ausflugsziele vor. Dabei ist mir wichtig, ehrliche Empfehlungen zu geben. Zusätzlich drehe ich lustige Videos über den Alltag, um meine Community zu unterhalten und den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Jeder Tag ist anders – ich stehe mit Marken in Kontakt, entwickle auch eigene Produkte. Nebenbei bin ich Stylistin.

Können Sie davon leben?

Ja, mein Einkommen setzt sich zusammen aus Kooperationen mit Marken sowie eigenen Dienstleistungen.

Gibt es noch Schattenseiten?

Ich liebe es, kreativ zu sein und Menschen zu inspirieren. Aber Social Media ist kein Zuckerschlecken – man muss ständig präsent sein, die ganze Familie ist in den Job integriert. Selbst im Urlaub ist man „auf Sendung“. Es ist ein 24/7-Job. Von außen sieht es oft so aus, als würde man einfach nur Produkte geschenkt bekommen, aber für ein paar Sekunden Video sitzt man mehrere Stunden. Außerdem muss man Trends erkennen und sich immer weiterentwickeln, um relevant zu bleiben. Wer Influencer werden möchte, sollte sich bewusst sein, dass es nicht so glamourös ist, wie es scheint. Man muss diesen Job wirklich wollen und lieben.

Sie arbeiten zusätzlich auch als Stylistin?

Genau, ich arbeite mit Fotografen zusammen und begleite Kunden bei der Stilfindung. Ich liebe Mode und Styling schon immer. Deshalb habe ich mich zur Stylistin und Make-up-Artistin weitergebildet. Besonders junge Mädchen, die noch nicht genau wissen, wie sie Teile kombinieren können, unterstütze ich gerne. Mode ist so viel mehr als nur Kleidung – sie unterstreicht die Persönlichkeit.

Sie sind Mutter. Was halten Sie davon, wenn heute Kinder Influencer oder YouTuber werden möchten?

Ich sehe das auch bei den Freunden meiner Kinder – viele äußern den Wunsch, Influencer oder YouTuber zu werden. Ich sage meinen Kindern, dass sie zuerst eine Lehre oder Matura machen und einen Beruf lernen sollen. Dann können sie nebenbei mit Social Media starten. Dieser Job wird unterschätzt.

Sie haben mittlerweile auch einen Song herausgebracht.

Musik begleitet mich schon mein ganzes Leben – ich liebe alle Genres. Die Idee, selbst einen Song zu machen, entstand aus den negativen Stimmen, die mich und meinen Berufstraum Content Creator belächelt haben. Das Lied „Ich glaub an mich“ ist meine Botschaft an alle, die an sich zweifeln: Gib niemals auf – egal, was andere sagen. Meinen Song kann man unter meinem Künstlernamen Princess Daniella auf allen gängigen Streaming-Diensten anhörenden.

Steckbrief

Daniela Eibl-Garstenauer, Princess Daniella, 37 Jahre, verheiratet, drei Kinder. Ausbildung: Matura an der HBLA Weyer, Einstieg in den elterlichen Betrieb, Ausbildungen zur Interior Designerin sowie Stylistin & Make-up-Artistin. Seit Juni 2024 selbstständig als Content Creatorin und Stylistin