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Keine Angst vor den US-Zöllen bei Steyr Arms

Robert Hofer, 04.04.2025 13:33

KLEINRAMING. Der Waffenproduzent Steyr Arms könnte vom Aufrüsten in Europa profitieren. Geschäftsführer Milan Slapak zeigt sich diesbezüglich optimistisch.

Milan Slapak, Chef von Waffenproduzent Steyr Arms (Foto: Weihbold)
Milan Slapak, Chef von Waffenproduzent Steyr Arms (Foto: Weihbold)

Tips: Wie schätzen Sie die Lage am Weltmarkt ein?

Milan Slapak: Die Weltwirtschaft ist mit der größten Unsicherheit seit der Corona-Pandemie konfrontiert. Gleichzeitig wird Europa seine Ausgaben im Verteidigungssektor drastisch erhöhen und wirtschaftliche Anreize für die Verteidigungsindustrie schaffen. Das ist eine enorme Chance für Steyr Arms.

Tips: Wie stark wird man von den US-Zöllen getroffen?

Milan Slapak: Wir prüfen derzeit die Auswirkungen der angekündigten Zölle auf unsere Produkte. Wir haben eine Produktionsstätte in den USA und haben schon in der Vergangenheit einen Teil der Produktion in die USA verlagert. Darüber hinaus hatten wir bereits Pläne, den Lokalisierungsgrad in den USA zu erhöhen. Wir glauben daher, dass die Auswirkungen auf uns nicht signifikant sein werden.

Tips: Wie stark kann man auf der anderen Seite vom militärischen Aufrüsten in Europa profitieren?

Milan Slapak: Wir gehen davon aus, dass die von der EU und den Mitgliedstaaten angekündigten Budgets für Verteidigungsausgaben bereits ab 2026 in Verträge und Lieferungen münden werden, allerdings mehrheitlich über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren. Steyr Arms ist ein etablierter Lieferant für mehrere NATO-Mitgliedstaaten. Angesichts der Erfolgsbilanz unserer Produkte sind wir optimistisch, was die zukünftigen Geschäftsaussichten angeht.

Tips: Sucht man neue Mitarbeiter?

Milan Slapak: Wir haben offene Stellen in Bereichen, in denen wir Kapazität oder Fachwissen erhöhen müssen, weil wir stark in die Entwicklung neuer Produkte investieren. Gleichzeitig ergreifen wir Maßnahmen, um die Produktivität zu erhöhen.

Steyr Arms ist einer der führenden europäischen Hersteller von Gewehren für Jagd, Polizei und Militär und seit 2024 Teil einer tschechischen Investorengruppe. Das Unternehmen wurde 1864 als „Josef und Franz Werndl & Company, Waffenfabrik und Sägemühle in Oberletten“ gegründet und war zu Beginn des 20. Jahrhunderts die größte Waffenfabrik der österreichisch-ungarischen Monarchie. Heute beschäftigt Steyr Arms rund 200 Mitarbeiter an den Standorten Kleinraming und Bessemer (USA).


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