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Welser Figurentheater kehrte erfolgreich in den Frühling zurück

Mag. Ingrid Oberndorfer, 24.03.2025 11:32

WELS. Rund 500 zusätzliche Gäste und elf Prozent mehr Auslastung als im Vorjahr: Die Rückverlegung des 33. Internationalen Welser Figurentheaterfestivals samt drittem Young Animation Festival (YA) vom Juni auf den traditionellen März-Termin war goldrichtig und wird auch 2026 beibehalten.

Sara Angius begeisterte gleich am Eröffnungsabend mit ihrem Zusammenwirken von Tanz und Figurenspiel. (Foto: reinhard winkler)
Sara Angius begeisterte gleich am Eröffnungsabend mit ihrem Zusammenwirken von Tanz und Figurenspiel. (Foto: reinhard winkler)

Von Donnerstag, 13. bis Donnerstag, 20. März kamen rund 3.500 (2024: rund 3.000) Besucher zu den 40 (2024: 48) Aufführungen der 80 Gruppen und Einzelkünstler und sorgten somit für eine Auslastung der Spielstätten von etwa 72 (2024: 61) Prozent. Somit werden die Intendantinnen Gerti Tröbinger, Ruth Humer und Maria Dürrhammer das Festival und YA auch 2026 um den Frühlingsbeginn herum organisieren: Und zwar von Donnerstag, 12. bis Donnerstag, 19. März.

Den Auftakt bildete der historische Animationsfilm „Die Abenteuer des Prinzen Achmed“ von Lotte Reiniger aus dem Jahr 1926. Stummfilmpianist Gerhard Gruber begleitete die Aufführung live am Klavier und entführte das Publikum auf eine Zeitreise, die schließlich in der Zukunft des Figurentheaters landete: Bei „Figura“ von Sara Angius, ein intensives Zusammenwirken von Tanz und Figurenspiel.

Das YA bewies eindrucksvoll, wie vielfältig das junge Figurentheater ist. Von Aleksandra Goslawskas „Stand Up“, in dem sie ihren persönlichen Werdegang und das Erleben des Scheiterns thematisierte, über die Berliner Dystopie im Supermarkt „Super – Die Einsamkeit der Wurstwaren“ bis hin zum furiosen Solo von Sara Angius in „Lono – the woman with two navels“: Die auf der Stadttheater-Bühne sichtbar werdende innere Zerrissenheit ließ das Publikum mit Standing Ovations reagieren.

Ein weiteres beeindruckendes Highlight war die Inszenierung von Franz Kafkas „Der Bau“ durch das Ensemble Freaks und Fremde. Im Alten Schlachthof wurde das fragmentarische Werk in einer düsteren, hochästhetischen Figurenkunst zum Leben erweckt. Ebenfalls dort begeisterte das Ensemble Wilde & Vogel mit „Songs for Alice“, einer musikalisch-theatralen Hommage an Alice im Wunderland.

Aktuelle Themen für junges Publikum

Auch das junge Publikum kam auf seine Kosten: Märchen von Sara Wissner und Kulturmedaillen-Träger Matthias Kuchta alias Lille Kartofler, Geschichten für die Allerkleinsten vom Theater Nuu und Eva Kaufmann sowie das Stück „Spielplatz Everest“ von Eva und Alexandra Kaufmann – das sich mit dem hochaktuellen Thema Fake News auseinandersetzte – sorgten für ein vielfältiges Programm.

Kulturreferentin Vizebürgermeisterin Christa Raggl-Mühlberger freut sich über den Erfolg: „In diesen acht Tagen wurde die gesamte Bandbreite des Figurentheaters spürbar: Von schallendem Gelächter über staunendes Schweigen bis hin zu Tränen der Rührung. Dieses Festival zeigte einmal mehr, welche Kraft und Emotionen das Figurentheater zu entfesseln vermag. Gratulation den Intendantinnen zum Besucherplus!“


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