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Die „Zeugen der Geschichte“ von Bachmanning erforscht und erfasst

Gertrude Paltinger, BSc, 18.05.2022 10:38

BACHMANNING. Heimatforscher Franz Rapold kennt die interessanten und bewegenden Geschichten, die hinter den Kleindenkmälern seiner Heimatgemeinde stecken.

  1 / 3   Franz Rapold vor einem Kleindenkmal von Bachmanning, dem Sgraffito auf der Fassade der Volksschule. (Foto: GePaltinger)

Marterl, Bildstöcke, Kreuze, Gedenktafeln, Sgraffito oder Troadkasten – das sind sogenannte Kleindenkmäler, wie es sie überall gibt, deren jeweiliger Ursprung aber schon oft in Vergessenheit geraten ist. Kleindenkmäler (und auch Flurdenkmäler) verweisen auf historische Ereignisse, persönliche Schicksale oder gesellschaftliche Zäsuren. Andere wiederum markieren Orte der Erinnerung oder stehen für den Glauben einer Zeit.

Projekt für Lehrgang

Der Bachmanninger Franz Rapold kennt alle 40 profanen und kirchlichen Kleindenkmäler in seiner Heimatgemeinde. Als Projektarbeit für den Heimatforscher-Lehrgang an der Akademie der Volkskultur in Linz hat er sie erfasst, fotografiert, kategorisiert, die Geschichte dazu erfragt und erforscht und seine Ergebnisse in der Datenbank auf der Webseite „forum oö geschichte“ des Verbundes Oberösterreichischer Museen eingetragen. Etwas das dem Arbeitskreis für Klein- und Flurdenkmalforschung in OÖ. rund um Brigitte Heilingbrunner ein Anliegen ist. Vor wenigen Wochen hat er seine Erkenntnisse einem Publikum präsentiert.

Viele interessante Gespräche

Was die Arbeit für den pensionierten Maschinenbauingenieur so spannend machte, war, die Geschichten hinter den Marterln, Bildstöcken oder Kreuzen zu erfahren, meist von den älteren Bachmanningern. Dass er als örtlicher Heimatforscher und Funktionär alle Bachmanninger kennt, ist ihm dabei zugute gekommen.

„Ich habe viele zum Teil sehr bewegende und auch traurige Geschichten zu den Kleindenkmalen gehört“, erzählt der 64-Jährige. So wie jene Geschichte einer jungen Mutter, die 1983 mit dem Auto verunglückte. Auch viele wunderbare Begegnungen, wie jene mit dem 96-jährigen Malermeister Wilhelm Rusche aus Haag am Hausruck, der 1959 das Sgraffito am Silo der Firma Solan gefertigt hat, haben für Rapold die Arbeit so schön gemacht.

So mancher Besitzer, dessen Kleindenkmal nicht mehr intakt war, wurde durch Rapolds Recherchen dazu motiviert, sein Kleindenkmal zu renovieren. Franz Rapold ist so etwas wie das historische Gehirn von Bachmanning. Er stammt gebürtig aus Steinerkirchen, lebt aber schon seit seiner Heirat 1979 in Bachmanning. Mit seiner Frau hat er drei erwachsene Söhne. Rapold hat bereits die Römerzeit oder die NS-Zeit in Bachmanning erforscht. Weitere Forschungsprojekte hat er schon im Kopf.

Kleindenkmaldatenbank
ooegeschichte.at
Virtuelles Museum Oberösterreich

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