Dienstag 15. April 2025
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WILHERING/LEONDING. Die gebürtige Wilheringerin Judith Schrammel ist ausgebildete Kräuterpädagogin und Aromatherapeutin und schwört auf das Motto „Gesund mit Natur“.

Judith Schrammel ist seit Kindestagen von der Kraft der Natur fasziniert.  Foto: privat
  1 / 9   Judith Schrammel ist seit Kindestagen von der Kraft der Natur fasziniert. Foto: privat

Schon ihre Großmutter lehrte sie im Kleinkindalter die Liebe zur Natur. „Mit drei Jahren durfte ich mein eigenes Gemüsebeet bepflanze und sie zeigte mir, was aus einem einfachen Samen so alles wachsen kann“, so Judith Schrammel. Nach der Matura in einem Bürojob hatte sie dafür aber kaum noch Zeit und beschloss einen radikalen Schritt: „2010 schmiss ich alles hin und machte die Dipl. Kräuterpädagogin und zertifizierte Aromatherapie Ausbildung, in der Hoffnung, in dieser Branche beruflich Fuß zu fassen.“ Obwohl es ein großer Schritt ins Ungewisse für sie war, hat sie ihr Ziel mit viel Arbeit und Antriebskraft erreichen können.

Eigenen Zugang finden

Mittlerweile bietet sie Kurse und Vorträge an, bei denen ihr wichtig ist, dass jeder seinen eigenen Bezug zu dem Thema findet. „Ich gebe ihnen in meinen Kursen einen Leitfaden, nach dem sich jeder richten kann, aber ich möchte die Kreativität jedes einzelnen fördern und sie ermutigen Dinge auszuprobieren und auf ihre Instinkte zu vertrauen. Denn jeder Mensch ist unterschiedlich, der eine findet seinen Zugang über Tees, der andere über Bachblüten und der nächste schwört auf den Einsatz von ätherischen Ölen“, will sie Möglichkeiten und Varianten aufzeigen, wie jeder die Kraft der Natur für sich persönlich passend einsetzen kann.

Erstes Buch veröffentlicht

Ein Verlag trat an Judith Schrammel heran, mit dem Vorschlag ihr Wissen in einem Kräuterbuch zusammenzufassen. Da sie selbst Mutter von drei Kindern ist, schlug sie vor, ein Buch zum Thema „Schwanger durch die Jahreszeiten“ zu veröffentlichen. „Besonders in der Schwangerschaft gibt es viele Kräuter aber auch ätherische Öle und Medikamente die man bei unterschiedlichsten Beschwerden zu dieser besonderen Zeit nicht einnehmen darf“, war es ihr ein persönliches Anliegen, ihre eigenen Erfahrungen in einem Buch zusammenzufassen, da sie nach drei Schwangerschaften ausreichend Wissen zu diesem Thema sammeln konnte. 

Regionalität ist Trumpf

Sie versucht, möglichst heimische Pflanzen zu nutzen, die das Immunsystem stärken und vor Erkältungen schützen: “Ich bin ein großer Fan von der heimische Hauswurz und sie ersetzt für mich die Aloe Vera, genauso wie für mich die heimische Schafgarbe die Immortelle (Strohblume) ersetzt“. Ebenfalls schätzt sie aber auch ätherische Öle wie Eukalyptus oder Cajeput, die aus Australien stammen, für ihre schleimlösende und keimtötende Wirkung. 

Um in der kalten Jahreszeit Verkühlungen vorzubeugen, hat sie ebenfalls Tipps und Tricks auf Lager. „Ausreichend Bewegung, frische Luft eine gesunde Ernährung und genügend Schlaf sind meiner Meinung nach die perfekte Grundlage für ein starkes Immunsystem“, so die Kräuterpädagogin. Sie empfiehlt Lebensmittel wie Zwiebel, Knoblauch, Ingwer, Chili oder Kren, da diese als natürliche Antibiotika bezeichnet werden und einen fit halten. Aber auch Gewürze wie Nelken oder Zimt und Vanille stärken laut ihrer Expertise den Körper und sorgen für Vitalität. 

Zusammenspiel mit klassischer Medizin

Ihr ist ein Zusammenwirken von Schul- und Alternativmedizin wichtig: „Eine Erkältung kann ich mit Kräutern gut abfangen, aber wenn ich oder meine Kinder eine Lungenentzündung hätten, dann bin ich mehr als dankbar, dass es die Schulmedizin gibt, auf die ich mich verlassen kann.“ Dennoch zeigt sie sich besorgt darüber, dass Antibiotikum sehr oft zu voreilig eingesetzt wird.

„Leider duldet unsere Gesellschaft kein „Kranksein“ und es bleibt vielen Menschen beruflich bedingt eine natürliche alternative verwehrt, da eine Genesung mit Heilpflanzen auch Bettruhe abverlangt, die in der heutigen Gesellschaft ein Luxus ist den sich viele beruflich und zeitlich bedingt nicht leisten können“, erläutert die in Leonding lebende Naturliebhaberin. 

Praxistipp von der Expertin

Tips hat bei Judith Schrammel natürlich auch nachgefragt, was man im Speziellen machen kann, wenn sich die ersten Anzeichen einer Verkühlung ankündigen. Natürlich steht sie hier auch mit Rat und Tat zur Seite: 

„Oft genügt es schon bei einer Erkältung, wenn man sich eine Scheibe geschnittenen Zwiebel auf die Fußsohle legt und eine Socke anzieht und diese über Nacht einwirken lässt, oder bei Schnupfen einfach einmal einen frischen Kren reibt und diesen zur Jause konsumiert. Alleine die ätherischen Öle die beim Reiben vom frischen Kren freigesetzt werden, wirken sehr stark schleimlösend. Bei Bauchweh und Magenverstimmungen aber auch bei Ohrenschmerzen schwöre ich sehr auf Schwedenbitter und bei allgemeinen Erkältungskrankheiten oder Husten gibt es bei uns immer zwei bis drei Tropfen ätherisches Cajeputöl, das wir auf ein Halstuch tropfen. Es ist ein sehr starkes keimtötendes Mittel, das mit dieser Methode permanent eingeatmet wird und auch ein großer Schutz vor anderen 'Schnupfnasen' ist. Ebenso sind einfache Sachen wie warme Socken und Hausschuhe aber auch ein Halstuch bei Halskratzen nicht zu unterschätzen, denn Wärme ist in solchen Fällen sehr wichtig. Am wichtigsten finde ich jedoch, dass man sofort handeln soll, wenn es wo zwickt. Viele Menschen ignorieren die ersten Anzeichen einer Erkältung. Wenn man aber auf seinen Körper hört und darauf sofort reagiert, kann man mit natürlichen Mittel sehr viel abfangen“.

Weitere Infos unter: www.gesundmitnatur.at


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