Lernen in den Ferien: Zuerst kommt die Erholung, dann der Lernstoff
OÖ. „Nie mehr Schule“ tönt es am letzten Schultag durch die Schulhäuser, wenn in Oberösterreich die Sommerferien beginnen. Doch nicht für jeden sind die Ferien vollkommen lernfrei: Grund dafür sind meist Lernschwierigkeiten oder anstehende Nachprüfungen.

Ob und wieviel in den Ferien tatsächlich gelernt werden muss, hängt laut Sabine Höller, Psychologin beim Jugendservice Oberösterreich, immer ganz von der Situation des Einzelnen ab: Hat das Kind eine Nachprüfung oder geht es nur darum, den Schulstoff zu wiederholen? „Wenn es sich um einen guten Schüler handelt, dann reicht es, kurz vor Schulbeginn den Lernstoff oder das Wichtigste vom letzten Jahr zu wiederholen.“ Liegen aber ernsthafte Probleme beim Lernen oder eine Nachprüfung im Herbst vor, so empfiehlt Höller, das Lernkonzept in den Ferien zu überdenken.
Bevor aber wieder mit den Vorbereitungen auf das neue Schuljahr angefangen wird, gilt zuerst: ausruhen. Denn nach einem anstrengenden Schuljahr hat sich jeder Schüler eine Pause verdient. „Jetzt ist erst einmal Schulschluss und die Kinder und Jugendlichen dürfen auch einmal Ferien haben. Es ist wichtig, dass sie für eine gewisse Zeitlang komplett abschalten können“, so die Fachfrau. Mindestens zwei bis drei Wochen sollte das Thema Schule also fürs Erste tabu sein, damit die Kinder erholt durchstarten können. Wenn dann damit begonnen werden muss, für eine Nachprüfung zu lernen, so hat die Expertin einige wertvolle Tipps für den Start.
Die richtige Einteilung
Für eine erfolgreiche Vorbereitung auf eine Prüfung oder auf das neue Schuljahr braucht es vor allem einen gut durchdachten Lernplan. Höller empfiehlt, sich den Lernstoff und die Lernzeit in kleine Einheiten einzuteilen. Je nachdem, wie groß die einzelnen Kapitel sind, sollten diese nochmal in Unterkapitel unterteilt werden. So wird das Wissen Stück für Stück aufgebaut. Neben dem Einlernen ist dabei das regelmäßige Wiederholen besonders wichtig. Den Eltern rät die Expertin, ihren Kindern vor allem unterstützend und motivierend zur Seite zu stehen. Kleine Belohnungen würden dabei zum Beispiel ein Lernanreiz sein.
Prüfungen simulieren
„Ist die Prüfung mündlich, so macht es Sinn, den Stoff auch wirklich mündlich vorzutragen oder sich abfragen zu lassen“, sagt die Psychologin. Das hilft gegen Prüfungsangst, denn: „Man hat weniger Angst vor dem Bekannten als vor dem Unbekannten“, so Höller. Wer noch mehr Infos und Tipps rund um das erfolgreiche Lernen erfahren möchte, für den bietet das Jugendservice OÖ übrigens eine eigene Lernbroschüre auf jugendservice.at/lernen an.
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