Gerade zu Jahresbeginn fassen viele Eltern gute Vorsätze, weil Ihnen bewusst ist, wie wichtig es ist, Kindern genügend Anerkennung zu geben. Doch wenn sie immer alles toll finden, fühlt sich das Kind nicht wirklich ernst genommen. Es wird denken: „Die wollen mich nur schnell wieder los werden!“ oder „Ich habe mir doch gar keine Mühe gegeben, das müssten sie doch merken!“
Richtig und konstruktiv loben erfordert Fingerspitzengefühl. Beschreiben Sie, was Sie tatsächlich wahrnehmen und fragen Sie nach: „Ich sehe viele bunte Striche. Was bedeuten sie für dich?“ Oder beschreiben Sie Ihren persönlichen Eindruck und warten Sie, ob das Kind bestätigt: „Das sieht sehr sorgfältig aus. Ich habe den Eindruck, du hast dir wirklich Mühe gegeben.“ So eine Rückmeldung passt vor allem auch dann, wenn dem Kind etwas noch nicht so gelungen ist, wie es das gerne hätte. Oder es antwortet ganz ehrlich: „Das hab ich nur rasch hingekritzelt. Ich möchte nämlich schon spielen gehen.“ Auf diese Weise wird das Kind selber zum Experten für seine Kreationen. Wer weiß besser über das Kunstwerk zu reden als der Künstler selbst? Wie viel Mühe es gemacht hat und wie es zu verstehen sei? Egal ob gut oder schlecht, wichtig ist vor allem, dass Kinder nicht stets von außen beurteilt werden. Durch beschreibende und fragende Rückmeldungen ermutigen wir sie, ehrlich über sich selbst nachzudenken. Gerade dadurch steigt ihr Selbstbewusstsein und sie lernen, an sich zu glauben – auch wenn das Lob einmal ausfällt.
Kontakt: Mag. Maria Neuberger-Schmidt www.elternwerkstatt.at, Tel.: 01/66 22 006