Tipps der Wasserretter: Sicherheit beim Badevergnügen

Schwimmen macht Spaß und ist gesund. Trotzdem sollte man einige Grundsätze beachten, denn der schöne Sport birgt auch Gefahren. Vor allem der große Temperaturunterschied zwischen Luft und Wasser an heißen Badetagen kann gefährlich werden. Die Österreichische Wasserrettung rät zur Einhaltung einfacher Regeln um die eigene Sicherheit beim Badevergnügen wesentlich zu erhöhen.
- Tipp Nummer 1: Abkühlen und langsam ins Wasser. Zurzeit klettern die Tagestemperaturen auf bis zu 30 Grad – die oö Badeseen legen zwar in den letzten Tagen zu, können aber noch nicht ganz Schritt halten. Die großen Seen im Salzkammergut haben derzeit zwischen 14 bis 17 Grad, die Badeseen rund um Linz haben es immerhin schon auf knapp über 20 Grad geschafft. Doch trotzdem bleibt ein Unterschied von rund zehn Grad mit dem der Körper beim Sprung ins Wasser fertig werden muss. In der Hitze weiten sich die Blutgefäße aus und ziehen sich in der Kälte schlagartig zusammen und können so zu einem Kreislaufkollaps führen. Die Person geht sang- und klanglos unter.
- Tipp Nummer 2: Bleib in Ufernähe und überschätze dich nicht selbst. Wem die hohen Sommertemperaturen bereits zusetzen, wer bereits mit dem Kreislauf kämpft und Schwindelgefühle und Unwohlsein durch Schwimmen im kühlen Wasser vertreiben möchte, der riskiert womöglich das eigene Leben beim rausschwimmen in die Seemitte. Wer parallel zum Ufer schwimmt hat bei einem Notfall eine viel größere Chance dass andere Personen aufmerksam werden. Dabei ist auch Distanz wesentlich geringer und dadurch viel leichter und schneller für eventuelle Helfer zu überwinden. Und auch wer“s sportlich mag und möglichst viele Meter im Wasser zurücklegen möchte. Die sportliche Leistung bleibt dieselbe, egal ob man in die Seemitte oder parallel zum Ufer schwimmt. Besonders bei den kälteren Wassertemperaturen kann es leicht zu Krämpfen kommen. Badeinseln laden in Ufernähe zum rausschwimmen ein – doch auch wenn die Distanz kurz scheint – für ungeübte SchwimmerInnen können auch 30 – 40 Meter zu viel sein. Alkohol, ein voller Magen oder Trägheit vom Sonnenbaden beinträchtigen zusätzlich die Leistungsfähigkeit. Und wer es rausgeschafft hat um dort gemütlich in der Sonne zu brutzeln sollte bei der Rückkehr unbedingt an Tipp Nummer 1 denken: Langsam abkühlen statt einem Kopfsprung ins Nass!
- Tipp Nummer 3: Lass Kinder nie unbeaufsichtigt. Wer darauf vertraut das es ausreicht in der bloßen Nähe zu sein, um einen Notfall bei badenden Kindern schon mitzubekommen, für den könnte sich ein heißer Sommertag plötzlich zum Alptraum verwandeln. Kinder ertrinken in aller Stille. Für Kleinkinder können bereits geringste Wassertiefen von 10-20cm zur Gefahr werden – durch den verhältnismäßig schweren Kopf können sie sich nicht selbst retten, wenn sie mit dem Gesicht voran unter Wasser geraten. Das Kind ertrinkt scheinbar ohne Gegenwehr und ohne um sich zu schlagen – völlig lautlos. Und auch ältere Kinder, die noch nicht schwimmen können, sollten nicht unbeaufsichtigt bleiben - auch Schwimmflügerl oder Schwimmreifen schützen nicht vor dem Ertrinkungstod. Viel zu leicht können Kinder besonders beim Sprung ins Wasser oder beim wilden Herumtollen diese Schwimmhilfen verlieren oder herausrutschen.
Immer wieder ertrinken besonders Kinder in unmittelbarer Nähe zu anderen Personen unbemerkt. Viele Menschen haben eine falsche Vorstellung, geprägt durch die völlig überzeichnete Darstellung wild um sich schlagender und schreiender Ertrinkender in Film und Fernsehen. Wer keine Luft zum Atmen hat, hat auch keine Luft mehr zum Schreien – der Kopf im Nacken, Nase und Mund so weit wie möglich nach oben gestreckt. Die Augen sind glasig und leer oder geschlossen, die Arme sind meist seitlich vom Körper ausgestreckt um sich vom Wasser „abzudrücken“. – so sehen Ertrinkende in den letzten Minuten in ihrem Kampf ums Überleben meistens aus.
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