Vitamine gegen den Winterblues: Mit der richtigen Ernährung die dunkle Jahreszeit gut überstehen
KIRCHDORF AN DER KREMS. Kurze Tage, wenig Sonnenlicht und Kälte, der Winter ist für unseren Organismus eine Herausforderung. Mit der richtigen Ernährung wird der Körper jedoch dabei unterstützt, fit durch die dunkle Jahreszeit zu kommen. Die Diätologinnen im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum (PEK) Kirchdorf haben ein paar einfache Tipps zusammengefasst.

Im Winter häufen sich die Tage, an denen wir uns einfach ausgelaugt und schlapp fühlen. Für die Diätologin Carina Bamminger aus dem PEK Kirchdorf ist das nichts Ungewöhnliches: „Bei Dunkelheit produziert der Körper mehr vom ,Schlafhormon' Melatonin, während all unsere Reserven am ,Gute- Laune-Hormon' Serotonin aufgebraucht werden. Dazu kommt, dass bei Minusgraden der Energiebedarf steigt, um die Körpertemperatur aufrecht zu halten. Das strengt den Körper an.“
Heißhungerattacken an kalten Tagen
Genau diese Anstrengung durch den erhöhten Energieverbrauch ist auch für Heißhungerattacken verantwortlich. „Nachdem der Körper bei kalten Temperaturen einen gesteigerten Energiebedarf hat, greift er die bestehenden Reserven an. Daraus entstehen ein gesteigertes Hungergefühl und auch Heißhungerattacken“, weiß die Expertin. Was der Organismus deswegen dringend braucht, sind Vitalstoffe in jeder Form: Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente. Um unser Immunsystem für die kalte Jahreszeit zu rüsten, ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung das A und O.
Wintergemüse gegen den Winterblues
Im heimischen Wintergemüse finden sich wahre Vitaminbomben, die uns auch in der kalten Jahreszeit fit halten. „Kohl sollte in all seinen Varianten immer wieder am Teller landen. Nur 100 Gramm Kohlsprossen decken den Tagesbedarf an Vitamin C ab“, empfiehlt die Diätologin. Aber auch andere Gemüsesorten, wie zum Beispiel Weißkraut, Lauch, Zwiebel, Brokkoli, Rote Rüben, Sellerie oder Karotten besitzen wertvolle Inhaltsstoffe, die effektiv vor Erkältungen schützen. „Vogerlsalat wächst von allen Salatsorten am weitesten in den Winter hinein. Sein hoher Gehalt an Vitamin C macht ihn im Winter besonders wertvoll“, erklärt Bamminger und setzt fort, „Zur Abwechslung können Sie auch auf Tiefkühlgemüse zurückgreifen. Dank sofortigem Schockgefrieren direkt nach der Ernte steht es in Punkto Vitamin- und Mineralstoffgehalt dem frischen Gemüse nichts nach.“
Heimische Obstsorten bevorzugen
Bei der Obstauswahl sollte man heimische Obstsorten oder Vorräte aus der Tiefkühltruhe (zum Beispiel Beeren aus dem eigenen Garten) den exotischen Früchten vorziehen. „Äpfel, Birnen, Hagebutte oder Sanddorn sind im Winter die richtige Wahl. Beim Obstkonsum sollten Sie sich allerdings auf zwei Portionen, das entspricht zwei Hand voll, pro Tag beschränken, da es im Gegensatz zu Gemüse Fruchtzucker enthält“, weiß die Ernährungsexpertin.
Trinken auch im Winter nicht vergessen
Nicht nur im Sommer, wenn's heiß ist, nein auch im Winter, wenn's kalt ist, braucht unser Körper ausreichend Flüssigkeit. „Das Durstgefühl nimmt bei kalten Temperaturen ab, deswegen sollten wir uns immer wieder bewusst ans Trinken erinnern“, rät Bamminger. Eine Trinkflasche in der Tasche beziehungsweise gut sichtbar am Arbeitsplatz, macht also auch im Winter Sinn. „Greifen Sie am besten auf zuckerfreie Flüssigkeitslieferanten zurück. Zucker in flüssiger Form liefert zwar sehr schnell verfügbare Energie – jedoch ist dieser Effekt nur von kurzer Dauer. Da der Blutzuckerspiegel auch sehr rasch wieder sinkt, fühlen wir uns danach erst recht müde und antriebslos. Besonders in dieser Zeit können verschiedene Teesorten, ungezuckert, eine Abwechslung bringen“, rät die Diätologin. Zudem ist es wichtig, ausgeglichen zu leben und regelmäßig Sport zu betreiben, um dem Winterspeck keine Chance zu geben und das Wohlbefinden zu steigern.
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