Mit Beidem hat der Honda Jazz 1.5 i-VTEC einen ganz speziellen Umgang, jeweils nicht zum Nachteil seines Besitzers. Das letzte Face-lift stammt zwar bereits aus dem Vorjahr, uns Stand aber der Sinn nach der spannendsten, weil neuesten Kombination. Das wollten die Meisten anderen Motorredaktionen wohl auch, weshalb wir etwas später in den Genuss des Maximal-Jazz kommen. Recht viel anders war das allerdings auch nicht zu erwarten, immerhin reden wir vom 130 PS starken Top-Benziner 1.5 i-VTEC gepaart mit der neuen „Dynamic“-Modellvariante.

Derart ausgerüstet wandelt der Jazz auf dem schmalen Grad zwischen fein motorisiertem Kleinwagen und waschechtem Pocket Rocket. Auf welche Seite das Ganze dann kippt entscheidet wie immer der persönliche Fahrstil, so oder so wird man relativ rasch, nachdem man A verlassen hat, bei B ankommen. Obwohl sich 8,7 Sekunden für den Sprint auf 100 km/h eh recht beachtlich lesen, spiegelt das Zahlenmaterial das Gefühlte nur bedingt wieder. Das ist neben dem eher spärlichen Einsatz von Dämmmaterial vorwiegend der Motorcharakteristik und dem Dynamikpotential anzurechnen.
Die 130 PS wollen nämlich ohne Turbounterstützung bespielt werden, erst bei 4.600 Umdrehungen liefert der Benziner sein maximales Drehmoment. Da heißt es mutig am Gas bleiben, etwaige Scheu vor Drehzahlen ablegen und sich eifrig durch das knackige 6-Gang-Getriebe zu wuseln. Die Freude daran zu entdecken kann ein bis zwei Ausfahrten dauern, dann aber ist sie gekommen um zu bleiben. Das spezielle Dynamic Body Kit mit ein paar netten Anbauteilen und schicke Alus in Hochglanzschwarz finalisieren die erfrischende Kurzweiligkeit des Dynamic-Jazz. Weniger emotional, deswegen aber um keinen Deut langweiliger, ist mit dem beeindruckenden Innenraum die zweite große Stärke des Honda Jazz. Nicht wegen der eh netten „Dynamic“-Features wie orange Nähte oder Lederlenkrad. Es ist mehr der viel beschworene Werbesprech von „innen größer als außen“, der hier sein wahres zuhause gefunden hat. Weist die reine Literleistung des Kofferraumes den Jazz eh schon eher der Kompaktklasse zu, sprengt er mit seiner unter „Magic Seats“ zusammengefassten Variabilität selbst diese. Besonderer Clou – die hinteren Sitzflächen lassen sich hochklappen und geben einen riesigen Stauraum für alles möglich frei. Flat-TV oder Yucca Palme, um zwei Beispiele zu nennen. Was für Utensilien jeder Fasson recht ist, muss auch für die Passagiere gelten. Das Ladetalent des Jazz inkludiert quasi auch den Faktor „Mensch“, selbst vier ausgewachsene Exemplare können artgerecht über einen längeren Zeitraum transportiert werden.
Bei all den analogen Qualitäten des Honda Jazz darf der Blick auf das digitale Equipment nicht fehlen. Diverse Assistenzsysteme ohne große High-lights sind vorhanden, ein ausreichend großer Touchscreen ebenfalls. In manchen Bereichen hapert es etwas mit der Feinjustierung, das Kollisionswarnsystem etwa schien uns etwas übermotiviert. Dafür hält sich der Honda Jazz 1.5 i-VTEC Dynamic beim Griff auf das Konto zurück, bei EUR 21.790,00 startet das neue Top-Modell.
Was er kann:Auf wenig Platz ein großes Bündel Talente schnüren.
Was er nicht kann:Irgendetwas langweiliges.
Ändern würden wir:Den Touchscreen sensibler programmieren.
Extralob gibt es: Seine Variabilität. Transformers lassen grüßen.
Daten Honda Jazz 1.5 i-VTEC Dynamic
Motor: 4-Zylinder Benziner
Leistung: 130 PS
Max. Drehmoment: 155 Nm bei 4600 U/min
Testverbrauch: 6,8 Liter
Vmax: 190 km/h
0 auf 100 km/h: 8,7 Sek
Preis ab EUR 21.790,00
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08.12.2019 01:27
Assistenzsystem
Ich zitiere: In manchen Bereichen hapert es etwas mit der Feinjustierung, das Kollisionswarnsystem etwa schien uns etwas übermotiviert. - Zitat Ende Wahrscheinlich hat vor Ihnen ein anderer sich eingehend mit den Einstellungen befasst. Die Länge des Kollisionswarners in Bezug zum Abstand kann man über Tastenbedienung einstellen. Von Normal über Kurze Distanz und Lange Distanz. Ich fahre den Jazz seit 31.November 2018 und bin sehr zufrieden. Viele Strecken fahre ich im 6. Gang, sogar in der Stadt. Zum Runterschalten geht es höchstens bis in den 4. Autobahn kann er auch gut, da kann man schon mal zeigen was der Kleine draufhat, wenn man weiß wie man mit ihm umgehen kann. Bei sinniger Fahrweise sind 5 Liter möglich, bei unsinniger Fahrweise 8 Liter gewiß. Den Touchscreen habe ich mir umprogrammiert und arbeite mit der Wischtechnik. Ihr müsst einfach nur den vorgegebenen Screen ändern in der Darstellung, dann könnt ihr euch das so einrichten wie ihr wollt, fast wie beim Smartphone. Zudem nutze ich viel beide USB, einen für Musik, den unter der Mittelarmlehne zum Aufladen des Smartphones. Also ich bin mega glücklich mit dem Honda Jazz Dynamic 1.5