Der ditigale Führerschein für Österreich kommt 2020
Österreich arbeitet an der Einführung des virtuellen Führerscheins, als Teil der allgemeinen Digitalisierungsoffensive. Wie diese Pläne genau aussehen, und was sich durch den digitalen Führerschein für die Autofahrer verändern soll, dazu hier einige Informationen.

Bis zum Jahr 2020 soll es mit dem Papierkram im Handschuhfach vorbei sein. Momentan stauen sich dort Zulassungsschein, Führerschein und sogar Reisepässe. Doch die Digitalisierungsoffensive macht es jetzt möglich. Vorgestellt wurde sie im Jänner 2018 im Ministerrat. Doch wie sollen digitale Dokumente wie Reisepass und Führerschein in der Praxis funktionieren? Hier ist der Überblick über die angedachten Maßnahmen zur Digitalisierung von Dokumenten:
Digitalisierte Behördenwege bald für Autofahrer?
Nicht nur die E-Card und diverse andere Behördenwege nach Hochzeit oder Geburt sollen digitalisiert werden. Auch amtliche Dokumente und Behördenwege, die den KFZ-Besitzer und KFZ-Fahrer betreffen, sind in der Planung.
- Zulassungs- und Führerscheine können zukünftig online beantragt werden und sind am Handy abrufbar.
- Änderungen im Kraftfahrzeugregister, wie zum Beispiel das Ummelden eines KFZ, wird ebenfalls online möglich.
- Der Antrag auf einen Reisepass oder auf dessen Verlängerung kann künftig online erfolgen.
Wie funktioniert das für Privatpersonen?
In einem ersten Schritt hin zur Digitalisierung soll eine Online-Plattform geschaffen werden. Diese ermöglicht es den Nutzern, ihre wichtigen Behördengänge in Zunkunft online abzuwickeln. Mehrere bereits online bestehende Angebote werden dazu gebündelt, zum Beispiel help.gv.at und das Unternehmensserviceportal usp.gv.at und das Rechtsinformationssystem ris.bka.gv.at. Die neue Plattform ist unter https://oesterreich.gv.at zu finden.
Der folgende Schritt sieht vor, eine App für Smartphones bereit zu stellen, mit der sich alle wichtigen Behördengänge online erledigen lassen. Dann wäre zum Beispiel auch der Führerschein über das Handy abrufbar. Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) spricht davon, so vom „E-Government“ (electronic) zum „M-Government“ (mobil) zu gelangen.
Die österreichische Staatsdruckerei hat die Arbeiten an der benötigten App bereits erfolgreich abgeschlossen - die App ist voll funktionsfähig. Wann sie zum Einsatz kommen kann, darüber entscheiden die politischen Entscheidungsträger. Jedes mal, wenn ein Dokument wie Führerschein oder Ausweis benötigt wird, greift die App in Echtzeit auf ein behördliches Register zu. Dadurch werden keine Daten auf dem Handy gespeichert, sondern sie verbleiben in den jeweiligen Registern. Das bringt viele Vorteile, zum Beispiel auch für die Polizei. Die bereit gestellten Daten sind immer tagesaktuell.
Führt der digitale Führerschein zum gläsernen Autofahrer?
Eine Umfrage brachte das Ergebnis, dass 50% aller Österreicher sich vorstellen könnten, ihre Ausweise und Papiere zukünftig auf dem Smartphone und digital zu nutzen. Laut Praml (Staatsdruckerei) sei der digitale Ausweis aber lediglich eine intermediäre Phase. In einer noch fernen Zukunft würde es gar keine Ausweisdokumente mehr geben, da es bis dahin möglich sei, die Identität eines jeden Menschen durch seine individuellen biometrischen Daten wie Gesicht oder Gang zu prüfen.
Wird der digitale Führerschein obligatorisch?
Nein. Kein Bürger soll dazu verpflichtet werden, Behördengänge online zu tätigen. Dafür sprach sich Bundeskanzler Kurz Anfang 2018 aus.
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