110 km und 6.500 Höhenmetr - der härteste Traillaufbewerb in Österreich

Bericht Andreas Schinagl:
Das ist der härteste Traillaufbewerb in Österreich und war unser Saisonziel für dieses Jahr - nach mehreren Monaten intensiven Training war es am Freitag 22 Uhr endlich soweit. Pünktlich wurden wir losgelassen und mit Stirnlampen ging es gleich durch den Wald den ersten Trail hinauf. Nach ca. 2h begann es extrem zu regnen. Der Weg bzw. Trail war zu einem Bach geworden - Regenjacke angezogen und einfach weiter - nützt ja nichts. Bei km 30 erreichten wir die untere Pfandlscharte - hier geht es extrem steil über ein vereistes Schneefeld hinauf auf ca. 2500m Seehöhe - auf der anderen Seite über ein Schneefeld weiter zum Glocknerhaus - erste große Labstation um 4 Uhr früh - dann weiter auf den nächsten steilen Anstieg - die Pfortscharte mit ca 2800m - alles noch im Dunklen! Der Downhill sehr steil und schwierig über Geröll - weiter über die Lucknerhütte und Lucknerhaus nach Kals - Kilometer 60 war genau nach 10 Stunden erreicht - durch die vielen Schneefelder und den Regen hatten wir schon Blasen an den Füssen - wir verzichteten auf einen Schuhwechsel - die Sonne war nun auch heraus gekommen - jetzt mussten wir wieder zurück und zwar über den Kalser Tauern - der Anstieg war zäh mit ca. 17 km bergauf - am Anfang noch flach dann extrem steil - oben angekommen ging es kurz bergab zum Berghotel Rudolfshütte - dort erwarteten uns Johanna und Samuel - wir waren beide schon ziemlich am Limit mit unseren Kräften - 30 km und 1000 Höhenmeter hatten wir allerdings noch vor uns und die waren nicht leicht - Anfangs ein technisch schwieriger Downhill und dann noch rauf auf das Kapruner Törl - dort kamen wir noch mal in den Regen und auch ein paar Hagelkörner waren dabei - aber Augen zu und durch - das galt auch für das extrem lange Schneefeld hinunter vom Kapruner Törl - wir rutschten so gut es ging hinunter - teilweise auch auf dem Hosenboden - dann erreichten wir die Hochgebirgsstauseen - völlig am Ende und mit den Blasen an den Fusssohlen war laufen fast nicht mehr möglich - aber wenn man es so weit schafft dann quält man sich irgendwie durch - das einzige was zählt ist finishen - nach 20 h 37 min erreichten wir dann völlig entkräftet aber überglücklich das Ziel - was in der Gesamtwertung den 44. Platz unter ca. 450 Startern bedeutet! Man muss noch dazu sagen, dass aufgrund der Witterungsbedingungen (Gewitter) das Rennen für viele „langsamere“ Läufer abgebrochen wurde und nur die 61 schnellsten Teilnehmer wirklich bis ins Ziel laufen konnten.
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