Einsame Strände, unberührte Natur, glassklares Wasser und ein Hauch von Luxus: Die Seychellen sind für viele das Traumziel, etwa für Verliebte und Aussteiger. Kein Wunder, denn die tropische Urlaubsdestination ist einzigartig und bietet alles, was das Herz begehrt: Eine einmalige Fauna und Flora, Hotels der Extraklasse, kulturelle Vielfalt und eine herzliche Gastlichkeit, die man auf der Welt nur selten findet.

Frische Blätter, eine Handvoll Bananen. Das klingt nicht nach einem atemberaubenden Frühstück. Die zahlreichen Riesenschildkröten, die im Luxusressort Raffles Seychelles eine neue Heimat gefunden haben, sehen das aber anders. Genussvoll und mit einigem Elan verspeisen die Reptilien die von den Hotelgästen angebotenen Leckereien. „Bei uns finden Schildkröten eine neue Heimat, die ihren Besitzern zu groß werden“, erklärt Stefan Lewis, der im Management-Team des Hotels beschäftig ist. Dass sich die Tiere, die über 100 Jahre alt werden können, hier wohlfühlen, zeigt Stefan den Gästen mit einem Lachen: „Unser kleiner Thursday ist erst einige Wochen alt und kam bei uns auf die Welt.“ Doch nicht nur Schildkröten genießen das Ambiente des auf der Insel Praslin gelegenen Hotels. Schließlich bietet es Gästen ein Angebot, das fast keine Wünsche offenlässt: Anreise mit dem Hubschrauber, ein privater Cocktailkurs oder ein ausgedehnte Schnorchel-Runde direkt vor der riesigen Poolanlage? Hier entfliehen Hotelgäste schnell dem Alltag. Doch die Seychellen sind eigentlich zu schön, um den ganzen Tag in einer Hotelanlage zu verbringen. Und so gilt es ein Mietauto zu chartern und Praslin auf eigene Faust zu erkunden. Den auf den Inseln herrschenden Linksverkehr hat man schnell im Griff und bei einer erlaubten Höchstgeschwindigkeit von 40 Stundenkilometer sind die engen Straßen auch kein überwindbares Hindernis. Vorbei an so manchem Traumstrand geht zu einem fast magischen Platz, den sich kein Seychellen-Urlauber entgehen lassen sollte: Das Vallée de Mai, Teil des UNESCO Weltnaturerbes, lädt zu einer unvergleichlichen Wanderung ein: Sechs hier endemisch vorkommende Palmenarten, Baumfrösche oder seltene Vogelarten gilt es hier zu entdecken. Und natürlich darf ein Foto mit der Coco de Mer, der größten Nuss der Welt, nicht fehlen. Schließlich kann die an einen Frauenschoss erinnernde Frucht bis 25 Kilo schwer werden.
Klarer Sternenhimmel und Flughunde
Einen Abend gilt es noch auf Praslin zu verbringen. Der verläuft wie fast immer auf den Seychellen ruhig und gelassen ab. Im Hotel werden heute arabische Spezialitäten - von Mezze bis Baklava – serviert. Wer hier auf Party und Aktion aus ist, der wird hier wohl eher nicht glücklich, das weiß auch der aus Spanien stammende Küchenchef Pedro Carrillo: „Man arbeitet hier zwar im Paradies, aber gerade junge Menschen haben oft Problemen mit ihrer Freizeitgestaltung, daher sollte man genau wissen, dass man hier für längere Zeit seine Zelte aufschlagen möchte.“ Den gestressten Europäer, der hier den Stress des Alltags entfliehen möchte, stört das Fehlen von Discos und Co. aber nicht wirklich. Ein oder zwei Cocktails, der klare Sternenhimmel und die zahlreichen Flughunde genügen, um glücklich zu sein. Und zu tief ist Glas, sollte man heute sowieso nicht mehr schauen, denn schließlich geht es morgen mit der Fähre nach La Digue, dem stillen Favoriten vieler Einheimischer.
Ein entspanntes Leben
Ein kleiner Espresso muss reichen um genügend Energie für die Überfahrt zu überstehen. Schon wenige Minuten nach der Abfahrt ist man glücklich, dass man heute auf Rührei, Speck und andere deftige Köstlichkeiten verzichtet hat. Der indische Ozean, zeigt sich heute von seiner rauen Seite: Die gut gebuchte Fähre besitzt zwar genügend Pferdestärken, doch die Wellen zwingen den Motoren einiges ab: Auf und ab, manchmal ein Schlag von der Seite, eine Überfahrt ist bei diesem Wetter nichts für schwache Nerven, Verzeihung nichts für einen nicht hochseetauglichen Magen. Kein Wunder also, dass vielen Passagieren die Seevögel, die die steife Brise für ihre Kunststücke nutzen, egal sind. Vielmehr versuchen sie die aufkommende Übelkeit mit einem starren Blick auf Inseln am Horizont zu bekämpfen. Mit mehr oder weniger Erfolg, wie man bei einigen Landratten beobachten kann. Doch gottlob dauert die Überfahrt keine Ewigkeit und man hat endlich den sicheren Hafen von La Dique erreicht. Die ersten Eindrücke, die man gewinnt, entschädigen für die Strapazen der Anreise: Hier eine Bar, die farbenfrohe Cocktails anbietet, da ein Restaurant, in dem der Küchenchef am Grill steht und frischen Fisch für seine Gäste grillt. Dann noch Mango und Papaya, zwei Riesenschildkröten, die am Weg friedlich grasen und den Urlauber am Weg zu seinem Hotel zu einer kleinen Rast animieren. Und der erholungssuchende Reisende hofft, dass sich die Entschleunigung morgen eine Fortsetzung findet…
Man gibt der Versuchung nach
8.30 Uhr. Heute steht Sport am Urlaubsprogramm. Nein, man hat sich nicht für ein Fahrrad – das auf La Dique beliebteste Transportmittel - entschieden. Darum geht es zu Fuß zu einem der schönsten Strände der Welt. Vorbei an zahlreichen kleinen Lebensmittelgeschäften, einige Privatpensionen und der einzigen Tankstelle der Insel hat man in etwa 45 Minuten L“Union Estate erreicht. Die ehemalige Kokosnuss- und Vanilleplantage bietet den Besucher zunächst einen kleinen Einblick in die koloniale Geschichte der Insel und das Leben der ersten Siedler. Nach einem kleinen Stopp bei den auch hier lebenden Riesenschildkröten und schon ist man am Anse Source d'Argent-Strand angelangt. Schon nach wenigen Sekunden ist man gefangen von der Schönheit, die die Natur in Jahrmillionen geschaffen hat: Sanft geschwungene Felsformationen, an denen sich das azurblaue Wasser bricht, treffen hier auf weißen Sand, der zu flüstern scheint: Bleib für immer hier. Doch da man nicht im Lotto gewonnen hat, muss eine kurze Abkühlung reichen. Oder sollte man doch noch ein kühles Bier im Schatten genießen? Schließlich gibt man der Versuchung nach und opfert bereitwillig einige Minuten. Denn wer weiß, ob man hier noch einmal seine Seele baumeln lassen kann.
Ein Opfer für die Götter
Zwei Tage später. Die Fähre hat die Oberösterreicher auf die größte Insel der Seychellen gebracht. Nach der Einsamkeit der letzten Tage, wirkt Mahé auf den ersten Blick hektisch. Doch sieht man genauer hin, gilt dies noch für die Hauptstadt des Landes, Victoria. Schnell hat man auch hier einen Parkplatz gefunden und erkundet trotz der tropischen Temperaturen die Innenstadt: Der berühmte Uhrturm, der im inneren eines Kreisverkehrs platziert ist, erinnert Touristen an die britische Kolonialzeit und muss einfach fotografiert werden. Etwas aufwendiger wird es dann schon beim Arul Mihu Navasakthi Vinayagar Tempel. Bevor man das Innere des in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts gebauten Tempel betreten darf, gilt es nämlich seine Schuhe auszuziehen. Sonst zeigt man sich im hinduistischen Heiligtum aber entspannt: Fotografieren ist erlaubt und wer möchte, kann auch den indischen Gottheiten ein Opfer darbringen.
Tee und Rum
Mehr Zeit möchte man aber nicht mehr im „Großstadtdschungel“ verbringen. Daher geht es mit dem Mietauto zunächst in die Berge, um sich in der Tea Factory auf kulinarische Spuren zu begeben. Seit 1962 wird auf der Insel Tee angebaut und hier noch zu einem Großteil händisch geerntet, getrocknet und verpackt. Das Angebot reicht von Grün- und Schwarztee bis zu aromatisierten Tees. Doch nicht nur für Teeliebhaber lohnt sich der Ausflug. In der klaren Bergluft des Morne Blanc genießt man nämlich einen einzigartigen Rundblick auf das Meer und den Regenwald. Gestärkt durch eine Tasse Tee geht es zum Finale der kulinarischen Rundreise noch zu einer hochprozentigen Adresse: Die Brüder Richard und Bernard d“Offray gründeten 2002 eine Rum-Destillerie, um die Insel mit einem qualitativ hochwertigen Rum zu versorgen. Bei einem Rundgang durch das Firmengelände von „Takamaka“ wandelt man selbstverständlich nicht nur auf historischen Spuren. Eine Rumverkostung oder der eine oder andere Cocktail dürfen hier nicht fehlen. Wer möchte, kann sich natürlich auch die eine oder andere Flasche mitnehmen. Mit Sicherheit ein Souvenir, dass einen an einen unvergesslichen Urlaub erinnern wird..
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