Mit einer klug durchdachten und bestens ausgeschilderten Wegführung verspricht der im Vorjahr eröffnete Donausteig „400 Kilometer Weitwandergenuss am Donaufluss“. Zudem markierten die 40 Donaugemeinden zwischen Passau und St. Nikola zusätzliche Rundwege, sodass auch weniger durchtrainierte Wanderer lohnende Tagesetappen vorfi nden. So auch im sagenumwobenen Strudengau, wo das Naturjuwel Stillensteinklamm seiner Entdeckung harrt.
von MICHAEL WASNER
An der großen Übersichtstafel erhalten wir eine Reihe nützlicher Informationen über St. Nikola mit seinen Wanderwegen und eine Sage der alten Gießenbachmühle, an deren funktionstüchtigem Mühlenrad vorbei der Weg in den hinteren Talgrund führt. Wegweisend für uns die gelben Schilder des Donausteiges (blauer Richtungspfeil für Weitwanderstrecke, grün für Donaurunde). Am Klammeingang verlassen uns die grünen Pfeile der Donaurunde nach rechts, während wir auf einem Holzsteg entlang der blauen Pfeile in die Bachschlucht vordringen. Ungemein romantisch begleitet der dicht am Felsfuß verlaufende Weg den von bemoosten Steinen übersäten Wildbach zu einer ersten Steilstufe. Darüber ein Rastplatz mit der Angabe der bereits zurückgelegten Wanderstrecke. Weiter zum nächsten Rastplatz bei einem Felsenbild des heiligen Georg. Auf einer Brücke die Bachseite wechseln und oberhalb über einen Holzsteg wieder retour. Fortwährende Einblicke in die Bachschlucht und ein Aussichtsplatzerl auf den Wasserfall würzen diesen herrlichen Abschnitt. Dann entschwindet für kurze Zeit das Wasser und wir erreichen über ein weiteres Steilstück nach einer guten Stunde den Stillen Stein, das Herzstück der Klamm. Ein riesiger Granitkoloss, der mit seinem weit vorspringenden Felsendach einen natürlichen Rastplatz für die „Steinerne Stube“ bildet. Dahinter verlässt der Donausteig den Gießenbach und führt über den alten Jägersteig hinauf zum Gehöft Unter-Holzhacker. Wer dieses leicht ausgesetzte Wegstück umgehen und noch weiter in der Klamm bleiben möchte, kann am Neunerweg vorbei am Stausee zu einer Straße weitergehen, in diese rechts einbiegen und beim zweiten Gehöft über den von der Aumühle kommenden Weg 5 zum Unter-Holzhacker zurückmarschieren (½ Stunde länger, viel Heidekraut). Nach kurzem Güterwegmarsch über die bäuerliche Hoch_ äche biegt der Donausteig aber schon wieder in den schattigen Mischwald ein. Der grüne Donaurundweg stößt wieder zu uns und gemeinsam erreichen wir den Dichterstein (428 m – 1 Std. vom Stillen Stein). Großartig der Blick zur sagenumwobenen Donauinsel Wörth und die Donau aufwärts nach Grein. Ein entlegenes Haus unterbricht kurz die Waldeinsamkeit. Dahinter schon der nächste Rastplatz mit Infotafel und der Sage von der Wörther Donaunixe. Ein an den Stützmauern noch gut erkennbarer alter Almweg leitet nun durch die Donauleiten abwärts zu den ersten Häusern von Struden (Blick auf Burg Werfenstein). Am Donaurundweg (der Donausteig führt nach St. Nikola) hinunter zum ehemaligen Mauthaus. Es erinnert noch an die einst gefürchteten Donaustrudel, die erst mit der Errichtung des DOKW Ybbs-Persenbeug entschärft wurden. Durch den Rückstau wurde auch der meist ausgetrocknete Hößgang jenseits der Donauinsel Wörth (steht unter Naturschutz) wieder schiffbar gemacht. Entlang der noch verbliebenen Markthäuser von Struden spazieren wir am Gehweg der B3 dem bereits sichtbaren Viadukt zu, queren links zur Wiese – schöner Rückblick auf die am Felsen (Schusterstein) thronende Burg Werfenstein – und sind nach wenigen Schritten wieder zurück bei der Jausenstation.
ANFAHRT
A1 Abfahrt Amstetten und über Ardagger zur B3 Grein – St. Nikola
AUSGANGSPUNKT: St. Nikola/B3 Str.-km 186,2 bei der
Gießenbachmündung, links hinter
dem Bahnviadukt Parkplatz bei der
Jausenstation Gießenbachmühle
(Infotafel, 232 m)
TOUREN-INFO
GEHZEIT: 3 Stunden
ANSTIEGE: 200 m
WEGBESCHAFFENHEIT: Forstwege und Steige, ab Struden
Gehsteig; vorzüglich markiert
Hier können Sie den Wandertipp downloaden.