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Arbeiterkammer erkämpfte 9,6 Millionen Euro im Bezirk Braunau

Theresa Senzenberger, MA, 26.02.2025 15:42

BEZIRK BRAUNAU. Die Braunauer Arbeiterkammer (AK) blickt auf ein turbulentes Jahr zurück: 9,6 Millionen Euro konnten 2024 erkämpft werden, die Folgen der KTM-Insolvenz noch nicht eingerechnet. Für 2025 werden weitere Insolvenzen und eine erhöhte Arbeitslosigkeit prognostiziert.

AK-Bezirksstellenleiterin Angela Senzenberger und AK-Präsident Andreas Stangl präsentierten die Bilanz für 2024. (Foto: AK OÖ / Wolfgang Spitzbart)
AK-Bezirksstellenleiterin Angela Senzenberger und AK-Präsident Andreas Stangl präsentierten die Bilanz für 2024. (Foto: AK OÖ / Wolfgang Spitzbart)

Das Jahr 2024 war auch für die Arbeiterkammer von der KTM-Insolvenz geprägt: Rund 3.800 Beschäftigte sind betroffen. Nach wie vor ist die AK stark mit dem Fall KTM beschäftigt. Mehrere Stiftungen wurden gegründet, um die Betroffenen bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz zu unterstützen.

Aber auch viele weitere AK-Mitglieder waren 2024 mit Problemen konfrontiert, sei es wegen arbeitsrechtlicher Verstöße oder vorenthaltenen Pensions- oder Pflegegeldansprüchen. Im Bezirk Braunau wurden 9,6 Millionen Euro erkämpft, in ganz Oberösterreich fast 132 Millionen Euro. Aktuell gibt es im Bezirk rund 39.000 AK-Mitglieder. „5.792 Mal wandten sich Rat- und Hilfesuchende an die AK Braunau“, berichtet Angela Senzenberger, Leiterin der AK-Bezirksstelle Braunau.

Bei Arbeitsrechtsproblemen konnte die AK Braunau im Vorjahr 639.558 Euro außergerichtlich den Mitgliedern vermitteln. 69 Mal war eine Gerichtsverhandlung notwendig, wobei 292.437 Euro erkämpft wurden. 77 Prozent der Arbeitsrechtsfälle stammen aus Betrieben ohne Betriebsrat.

6,3 Millionen Euro im Sozialrecht erstritten

Für 3.703 Arbeitnehmer aus 22 insolventen Betrieben wurden rund 2,5 Millionen Euro durchgesetzt. Da die Beschäftigten von KTM einen Teil ihres Geldes erst im Jänner 2025 erhalten haben, ist dieses Geld beim Erfolgsbetrag noch nicht mitgerechnet. In Sozialrechtsangelegenheiten konnte die AK Braunau rund 6,3 Millionen Euro erstreiten.

8.200 Euro für Maler

Bei den Arbeitsrechts-Fällen konnte die AK beispielsweise 8.200 Euro Nachzahlung für einen Maler erwirken. Er war etwas mehr als zwei Monate in einem Betrieb im Bezirk beschäftigt und wurde während eines Krankenstandes gekündigt. Die AK erzielte für ihn nicht nur eine Entgeltfortzahlung und das Schicken von Lohnabrechnungen, sondern auch die Bezahlung von Taggeldern sowie Mehr- und Überstunden. Im Sozialrecht konnte die AK zum Beispiel die Schwerarbeitspension für einen Bautischler aus dem Bezirk durchsetzen.

142.439 Euro für Angestellte

Ob es sich um große oder kleine Beträge handelt, macht für die AK keinen Unterschied. So wurden als geringster Betrag im Bezirk 136 Euro für offene Urlaubsansprüche erkämpft. Den höchsten Betrag erhielt eine leitende Angestellte mit 142.439 Euro.

Pension und Pflegegeld als wichtige Themen

Im Konsumentenschutz gab es besonders viele Fragen zu Heizkostenabrechnungen, Internetbetrug und angeblichen Besitzstörungen. Besonders viele Beratungen drehten sich 2024 um die Themen Pension und Pflegegeld. Fast jeden Tag gewinnt die Arbeiterkammer laut AK-Präsident Andreas Stangl Gerichtsverfahren, bei denen eine höhere Einstufung zugesprochen wird. Teilweise werden sogar zwei bis drei Pflegestufen erfolgreich eingeklagt.

Verhältnismäßig viele Verstöße im Arbeitsrecht gibt es in der Gastronomie und bei den Arbeitskräfteüberlassern. Obwohl beide Sparten nur 7 Prozent der AK-Mitglieder ausmachen, stellen sie rund ein Viertel der Rechtsfälle. Viele Rechtsfälle sind außerdem im Handel, Metall- und Baugewerbe zu verzeichnen.

Weitere Insolvenzen

Für 2025 prognostiziert Stangl weitere Insolvenzen und eine erhöhte Arbeitslosenquote. Potenzial und sichere Arbeitsplätze sieht er aber beispielsweise im Bereich der Pflege und Elementarpädagogik.

Förderungen der Arbeiterkammer

Neben der Beratung und Unterstützung vor Gericht bietet die AK ihren Mitgliedern mehrere Direktleistungen. So werden Klassenfahrten finanziell unterstützt – die Anträge dazu können noch bis 6. Juli gestellt werden. Für Lehrlinge gibt es außerdem einen Mobilitätsbonus. Für AK-Mitglieder unter 26 Jahren gibt es einen Zuschuss zum Fahrsicherheitstraining. Aus- und Weiterbildungen werden zudem mit einem Bildungsbonus gefördert. Weitere Infos gibt es unter ooe.arbeiterkammer.at/braunau


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Monika S.
Monika S.
26.02.2025 16:21

ktm

haben noch kein Geld bekommen von der Arbeiterkammer