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Schloss Hartheim gedenkt der NS-Euthanasie-Opfer

Katharina Bocksleitner, 03.10.2024 18:00

ALKOVEN. Zur Gedenkfeier im Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim in Alkoven trafen sich zahlreiche Ehrengäste, darunter Angehörige und Nachkommen der rund 30.000 Opfer der NS-Euthanasie dort sowie diplomatische Vertreter aus 20 Ländern.

Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) bei der Gedenkfeier im Schloss Hartheim (Foto: Land OÖ/Max Mayrhofer)
Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) bei der Gedenkfeier im Schloss Hartheim (Foto: Land OÖ/Max Mayrhofer)

Nach der Begrüßung durch die Obfrau des Vereins Schloss Hartheim Brigitte Kepplinger betonte Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) in seiner Rede: „Die Gedenkfeier in Schloss Hartheim ist jedes Jahr ein sichtbares Zeichen dafür, dass sich Oberösterreich zu seiner Verantwortung aus der Geschichte bekennt. Schloss Hartheim ist ein Ort, an dem es darum geht, den 'Wert des Lebens' immer wieder neu zu diskutieren und die Menschen – vor allem junge Menschen, für dieses Thema zu gewinnen. Unser Erinnern darf aber niemals erst in der Stunde null, im Jahr 1945 anfangen. Zu unserem Erinnern gehört auch das Bewusstsein, dass unser Land in den Jahren davor vom Nationalsozialismus in den Abgrund des Verbrechens gestoßen wurde. Es ist ein fester Bestandteil der Erinnerungskultur, diesen Abgrund auszuschildern und sichtbar zu machen. Das macht eine gemeinsame Erinnerungskultur so wichtig. Zu ihr gehört der demokratische Grundkonsens der Null-Toleranz gegenüber zerstörerischen Hetzern und Extremisten aller Art.“

Die diesjährige Gedenkrede hielt Nestroy-Preisträger Nikolaus Habjan: „Halten wir die Erinnerung an das schreckliche Geschehen frisch, auch wenn die Zahl der Zeitzeugen immer kleiner wird. Nützen wir alle Möglichkeiten, die uns von der Technik, der Kommunikation und der Kunst geboten werden. Es geht um die Menschlichkeit, die den Mördern in Weiß gefehlt hat. Bewahren wir dieses Gefühl, das uns als mitfühlende, mitleidende, helfende und tröstende Wesen auszeichnet.“

Auf dem Friedhof der Opfer wurden von Vertretern der katholischen und der evangelischen Kirche sowie der Israelitischen Kultusgemeinde Gebete gesprochen und von diplomatischen Vertretern und Organisationen Kränze niedergelegt.


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