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Neubau Kraftwerk Traunfall: Energie AG investiert in die Zukunft

Thomas Leitner, 28.03.2025 08:48

ROITHAM. Die Energie AG Oberösterreich treibt den Ausbau erneuerbarer Energien weiter voran: Der Aufsichtsrat hat den Weg für den Neubau eines modernen Laufwasserkraftwerks am Traunfall freigemacht. Mit einer Investitionssumme von rund 190 Millionen Euro entsteht an der Traun das künftig drittgrößte Kraftwerk des Unternehmens – ausgelegt auf die Versorgung von rund 35.000 Haushalten mit sauberem Strom.

Rendering Neubau KW Traunfall (Foto: Energie AG Oberösterreich)
Rendering Neubau KW Traunfall (Foto: Energie AG Oberösterreich)

In der Region rund um den Traunfall steht ein bedeutender Umbau bevor: Die Energie AG plant den Neubau eines modernen Wasserkraftwerks, das gleich drei bestehende Anlagen – Gschröff, Siebenbrunn und das derzeitige Kraftwerk Traunfall – ersetzen wird. Diese haben ihre technische Lebensdauer erreicht, zum Teil reichen ihre Ursprünge bis ins Jahr 1888 zurück.

Der geplante Neubau verfolgt das Ziel, die Stromerzeugung effizienter, nachhaltiger und ökologisch verträglicher zu gestalten. Energie AG-CEO Leonhard Schitter betont: „Wasserkraft ist neben Photovoltaik und Windkraft eine unverzichtbare Säule der regionalen und ressourcenschonenden Stromerzeugung. Mit dem Neubau des Kraftwerks Traunfall setzen wir einen weiteren wichtigen Schritt für eine nachhaltige Energiezukunft und zur Versorgungssicherheit für künftige Generationen.“

Die neue Anlage wird als Ausleitungskraftwerk errichtet. Das Wasser wird beim neuen Einlaufbauwerk bei der Traunfallbrücke entnommen und über einen unterirdischen Druckkanal zum 750 Meter entfernten Kraftwerk geführt. Dort treiben künftig zwei Kaplanturbinen mit einer Leistung von 25 Megawatt die Stromproduktion an. Die Jahreserzeugung wird auf rund 125 Gigawattstunden steigen – das entspricht dem Strombedarf von etwa 35.000 Haushalten.

„Der Neubau des Kraftwerks Traunfall kombiniert modernste Technik mit nachhaltiger Bauweise. Die jährliche Stromerzeugung kann von rund 70 GWh auf 125 GWh deutlich erhöht werden und den Jahresstromverbrauch von rund 35.000 Haushalten decken. Bereits in der Projektierung wurde auf die sensiblen, ökologischen Rahmenbedingungen Rücksicht genommen. Der Traunfall selbst bleibt in seiner natürlichen Schönheit unberührt“, erklärt Energie AG-CTO Alexander Kirchner.

Das Projekt ist auch wirtschaftlich von großer Bedeutung: „Mit einer Investition von rund 190 Millionen Euro stellen wir die Weichen für eine wirtschaftlich tragfähige und zukunftsorientierte Energieversorgung. [...“ Alleine das Kraftwerk Traunfall ergibt über die gesamte Lebensdauer einen kumulierten Effekt auf das Bruttoinlandsprodukt Österreichs von knapp einer Milliarde Euro“, so CFO Andreas Kolar.

Die Bauzeit ist mit rund drei Jahren angesetzt. Baubeginn ist im Sommer 2025, die Inbetriebnahme soll 2028 erfolgen. Während der Arbeiten wird der Wanderweg entlang der Traun teilweise umgeleitet. Besondere Rücksicht wird auf das Natura-2000-Gebiet genommen: Geplant sind unter anderem Flachwasserzonen, Inseln und ökologische Ausgleichsmaßnahmen zur Erhaltung der Artenvielfalt. Das neue Kraftwerk wird nach Fertigstellung größtenteils unterirdisch verlaufen und somit kaum sichtbar sein.