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Zivilschutztag erinnert an die eigene Krisenvorsorge

Gertrude Paltinger, BSc, 02.10.2024 14:30

WELS/WELS-LAND/GRIESKIRCHEN/EFERDING. Pünktlich zum Zivilschutztag am 5. Oktober präsentiert der OÖ Zivilschutzverband eine Broschüre, die den Bürgern das Erstellen des eigenen Familien-Notfallplans erleichtert. Getestet wird auch AT-Alert. Der Tag erinnert auch daran, in der Familie zu besprechen, was in Krisensituationen zu tun ist.

Katastrophenschutz-Landesrätin Michaela Langer-Weninger und Zivilschutz OÖ Präsident Michael Hammer präsentieren den neuen Familien-Notfallplan. (Foto: Land OÖ/Margot Haag)
  1 / 2   Katastrophenschutz-Landesrätin Michaela Langer-Weninger und Zivilschutz OÖ Präsident Michael Hammer präsentieren den neuen Familien-Notfallplan. (Foto: Land OÖ/Margot Haag)

Am Zivilschutztag, immer der erste Samstag im Oktober, also heuer am 5. Oktober, ertönen um 12 Uhr landesweit die Sirenensignale, um daran zu erinnern, an diesem Tag seinen krisenfesten Haushalt zu überprüfen. Katastrophenschutz-Landesrätin Michaela Langer-Weninger betont: „Eigenvorsorge ist der Schlüssel zur Bewältigung von Notfällen. Jeder kann dazu beitragen, dass wir gemeinsam sicherer durch Krisen kommen.“

Familien-Notfallplan

Der Zivilschutz-Familien-Notfallplan des OÖ Zivilschutzes ist ein hilfreicher Ratgeber für den krisenfesten Haushalt und bringt die Bürger dazu, die Abläufe in einem Katastrophenfall für die eigene Familie genau zu definieren.

Es ist ein umfassendes Nachschlagewerk. „Es geht dabei darum, die eigenen vier Wände genauer zu betrachten und sicherer zu machen. Wo sind Stolperfallen im Haus, wo könnte Wasser ins Haus eintreten und eventuell Sandsäcke bereitzuhalten“, sagt Zivilschutz OÖ-Geschäftsführer Christian Kloibhofer.

„Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Thema Evakuierung. Was darf in keinem Evakuierungsrucksack fehlen? Wie können Pflegebedürftige evakuiert werden? Und auch auf die Vorsorge für Haustiere wird in der Broschüre eingegangen.“

Die neue, 40 Seiten starke Broschüre kann kostenlos beim OÖ Zivilschutz unter 0732 652436 oder unter zivilschutz-shop.at bestellt werden.

Probealarm

In ganz Österreich heulen am Samstag, 5. Oktober, zwischen 12 und 12.45 Uhr die Sirenen länger als üblich. Grund dafür ist der alljährliche Zivilschutz-Probealarm, mit dem die Bevölkerung auf die Bedeutung der unterschiedlichen Signale aufmerksam gemacht wird: Der gleichbleibende Dauerton über drei Minuten bedeutet Warnung. Eine Minute auf- und abschwellender Heulton warnt vor Gefahr, man soll schützende Räume aufsuchen. Der gleichbleibende Dauerton über eine Minute gibt Entwarnung.

AT-Alert Warnmeldedienst

In den Startlöchern ist der neue Warnmeldedienst AT-Alert. Für die Region wurde er in der Gemeinde Alkoven bereits getestet. Mit diesem Bevölkerungswarnsystem können die Menschen mittels Mobilfunktechnologie rasch und effizient informiert werden. Ein flächendeckender Test ist ebenfalls für den 5. Oktober vorgesehen. Dann soll der Warndienst in den regulären Betrieb übergehen.

Blackout nicht unterschätzen

Blackout-Experte Herbert Saurugg warnt davor, die Wahrscheinlichkeit eines Blackouts zu unterschätzen: „Es funktioniert derzeit glücklicherweise besser, als erwartet. Gleichzeitig hat aber auch niemand mit dem Blackout am Balkan gerechnet und trotzdem ist es passiert.“ Saurugg verweist auf die jüngsten Anschläge auf kritische Infrastrukturen in Europa und betont, dass die Fähigkeit, mit einem solchen Ereignis umzugehen, entscheidend sei. „Ich würde weiterhin mit nein beantworten, ob wir darauf vorbereitet sind.“

Mit Familie besprechen

Folgende Punkte sollten für einen Notfallplan geklärt werden:

Kennen alle Familienmitglieder die Sirenensignale und wissen wie darauf richtig zu reagieren ist. Notfallpläne am Arbeitsplatz, in Schulen und Kindergärten sollten geprüft werden. Besondere Bedürfnisse von älteren oder beeinträchtigten Personen sollten berücksichtigt werden. Auch für Tiere muss die Versorgung geplant werden, in Notunterkünften sind sie oft nicht erlaubt.

„Ratsam wäre es, einen Kommunikationsplan bei Trennung von Familienmitgliedern zu erstellen. Wie erreiche ich meine Familienangehörigen? Sollen und können ältere Kinder vor Ort bleiben, wenn für ein paar Stunden der Strom ausfällt? Gerade in Krisensituationen will man wissen, dass es der Familie gut geht“, sagt Kloibhofer. Geklärt werden sollen auch Fluchtwege von zuhause bzw. alternative Routen.

Je nach Katastrophenart sollen die sicheren Orte im Haus identifiziert werden. Bei Wasser, Gas, und Strom ist es wichtig, die Abstellmöglichkeiten zu kennen und Werkzeuge bereitzuhalten. Der Zivilschutztag ist ein guter Tag, um den Versicherungsschutz zu überprüfen, Rauchmelder zu installieren, die Feuerlöscher zu prüfen und Erste-Hilfe-Kenntnisse in der Familie zu vermitteln. Sinnvoll ist es, Dokumentenmappen zu erstellen und Kopien ins Notgepäck zu packen. Infos über Sammelplätze, Telefonnummern, Sicherheitsvorkehrungen sollten regelmäßig aufgefrischt werden.

  • Lebensmittel- und Getränkevorrat (Menge, Ablaufdatum)
  • Feuerlöscher (Überprüfungstermin)
  • Rauchmelder und Kohlenmonoxid-Warner (Funktionstest, Prüfknopf)
  • Notfallradio und Notbeleuchtung (Funktionstest)
  • Elektro-FI-Schutzschalter im Sicherungskasten (Funktionstest, Prüfknopf)
  • Notkochstelle (Funktionstest)
  • Hausapotheke und Kaliumjodidtablette (Vollständigkeit, Ablaufdatum)
  • Evakuierungsrucksack mit Dokumentenmappe (Vollständigkeit)
  • Auto: Verbandszeug, Feuerlöscher, Warndreieck, Warnweste, Lifehammer (Zustand, Vollständigkeit, Ablaufdatum)
  • Familien-Notfallplan (mit Angehörigen besprechen)

Checkliste zur Überprüfung für daheim
 

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