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Neuer Glanz für alte Mauern: Kirche am Georgiberg in Micheldorf rundum saniert

Sophie Kepplinger, BA, 15.04.2025 21:00

MICHELDORF. In einem aufwendigen Restaurierungsprojekt wurde die Georgibergkirche in Micheldorf umfassend saniert. Mit wenigen Fördermitteln, aber dafür umso intensiverer ehrenamtlicher Arbeit hat der „Verein zur Erhaltung der Georgibergkirche“ das historische Denkmal neu belebt.

Reinhard Zierler und Leopoldine Berger (Foto: Sophie Kepplinger)
  1 / 46   Reinhard Zierler und Leopoldine Berger (Foto: Sophie Kepplinger)

Was einst dem Verfall preisgegeben schien, wurde durch den unermüdlichen Einsatz von Leopoldine Berger und ihrem Team gerettet: Über dem Kremstal, oben am Georgiberg, thront die kleine Kirche, deren Geschichte bis weit in die Zeiten der Kelten und Römer reicht. Der Wunsch, Werte für kommende Generationen zu bewahren, war für Leopoldine Berger die treibende Kraft hinter dem Sanierungsprojekt, das schließlich zwei Jahre andauern sollte. „Die Wertschätzung für unsere kulturellen Schätze fehlte mir – deshalb musste etwas getan werden“, erzählt die Vereinsobfrau, als sie durch die Kirche führt.

Von Holzwürmern in Heiligen

Nachdem über viele Jahre hinweg die Zeit ihre Kerben in die Kirchenmauern schlug, gründete sich der Verein zur Erhaltung der Georgibergkirche, um dem Schimmel an den Kirchenwänden und den Holzwürmern in den Heiligenfiguren Einhalt zu gebieten. „Ursache für den Wasserschaden und die daraus resultierende Schimmelbildung war ein Spalt zwischen der Mauer und dem betonierten Weg, durch den eindringendes Wasser ungehindert in das Mauerwerk gelangen konnte“, erklärt Reinhard Zierler, Mitglied des Vereinsvorstands. So musste zunächst das Moos entfernt und der gesamte Spalt fachgerecht mit flüssigem Beton versiegelt werden. Zusätzlich wurde eine automatisierte Belüftungsanlage installiert, die das Kircheninnere nun dauerhaft trocken halten soll. Auch die historische Innenausstattung verlangte den Vereinsmitgliedern viele ehrenamtliche Stunden ab: Neben den beschädigten Wänden und abblätterndem Putz erforderten auch die Sakralfiguren, die teilweise durch Holzwurmschäden in Mitleidenschaft gezogen wurden, umfassende Restaurierungsmaßnahmen.

Finanziell stützten sich die Maßnahmen auf Sponsoren, kreative Fundraisingaktionen und den bescheidenen Vereinsbeitrag der rund 60 Mitglieder. Auch private Spenden und Schenkungen – wie die unerwartete Zuwendung eines Unterstützers, die in Form einer elektronischen Orgel zukünftig das musikalische Profil der Kirche bereichert – trugen entscheidend zum Erfolg bei.

Messe am Samstag, 26. April

Die Georgibergkirche, die einst als strategischer Punkt von Kelten und Römern genutzt wurde, bleibt nun dank des Vereins als kulturelles und spirituelles Zentrum erhalten. „Wir haben die Kirche wiederbelebt, und das erfüllt uns mit Stolz“, betont Leopoldine Berger. Gefeiert wird dies mit einer Messe – die erste Messe seit langem – am Samstag, 26. April, ab 15 Uhr. Vollständig abgeschlossen sind die Arbeiten allerdings noch lange nicht, wie die Vereinsobfrau betont: „Es gibt immer etwas zu tun. Die nächste Herausforderung wird die Sanierung der Außenfassade.“ Die Arbeit mag zwar noch nicht beendet sein, doch eines ist sicher: Die Georgibergkirche erstrahlt bereits jetzt als Symbol von Engagement und Beständigkeit.


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