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Mit "Genesis" bringt Dada Zirkus seine eigene Version der Schöpfungsgeschichte auf die Bühne

Nora Heindl, 05.04.2022 13:57

LINZ. Drei höhere Wesen mit einem Ziel: Leben zu schaffen, um sich zu verewigen. Unaufhaltsam stolpern sie von einem Misserfolg in den nächsten und erschaffen dabei viele fantastische Welten. Mit „Genesis“ bringt Dada Zirkus sein drittes surreales Zirkustheaterstück und seine eigene Version der Schöpfungsgeschichte auf die Bühne. Zu erleben am 23. und 24. April in der Tribüne Linz.

 (Foto: Natali Glisic)
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Alle Religionen haben ihren eigenen Schöpfungsmythos. Nun hat auch Dada Zirkus einen. Unter der Regie von Matteo Spiazzi verschmelzen zahlreiche Disziplinen zu einem fassettenreichen Feuerwerk aus Akrobatik, Jonglage, Puppenspiel, Tanz, Pantomime, Clownerie, Magie und Livemusik.

Die Darsteller Andre Reitter, Arno Uhl und Bernhard Zandl schlüpfen in die Rolle von drei clownesken Göttern. Sie wollen das Universum, die Welt und Leben kreieren. Sie wirbeln akrobatisch umher und jonglieren dabei tänzerisch mit Licht, Dartpfeilen und Babys. Ihre Rollen sind anfänglich noch unbestimmt und präzisieren sich erst im Schöpfungsprozess. Doch wenn die Welt sie formt und nicht sie die Welt - was unterscheidet sie dann noch vom Menschen und seinem destruktiven Kampf um Kontrolle? Leben zu geben und Leben zu nehmen sind zwei Seiten derselben Allmachtsfantasie. Nach Hochmut kommt bekanntlich der Fall, aber was kommt danach? 

Roxanne Szankovich gelingt es mit Geige, Loopstation und Effektgeräten eine vielschichtige und abwechslungsreiche Klangwelt zu erschaffen, die das Stück musikalisch trägt. Gedichte der polnischen Dichterin und Nobelpreisträgerin Wislawa Szymborska unterlegen dezent das Geschehen und bereichern es um eine weitere Bedeutungsebene.

Niederschwelligkeit und Unterhaltung haben den Zirkus in seiner langen Geschichte immer ausgezeichnet. Trotz des inhaltlichen Tiefgangs schafft es Dada Zirkus an diese Tradition anzuknüpfen. Das Stück bleibt kurzweilig und verständlich. Es wechselt geschickt zwischen ergreifenden poetischen Bildern und unterhaltsamem Klamauk, zwischen Absurdität und Bedeutung. Die Premiere wurde am 22. September 2020 beim Festival für Uraufführungen in Oberzeiring gezeigt.

Seit der Förderung für „zeitgenössischen Zirkus“ durch das Bundesministerium für Kunst und Kultur erfährt diese eigenständige Kunstsparte auch in Österreich starken Aufwind und immer breitere Anerkennung. In diesem jungen Feld zählt Dada Zirkus bisher zu den erfolgreichsten Gruppen der freien Szene und entwickelt sich immer mehr zu einem Publikumsliebling. Die 35 Aufführungen des letzten Stückes „Picknick for One“ waren fast ausnahmslos ausverkauft und erhielten einen wahren Beifallssturm.

Termine:
Samstag, 23. April, 20 Uhr
Sonntag, 24. April, 17 Uhr

Tribüne Linz
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