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Knalleffekt: Brucknerhaus steht ohne Leitung da

Anna Fessler, 16.10.2024 13:17

LINZ. Wie die OÖN soeben berichten, wurde der LIVA-Geschäftsführer Rene Esterbauer mit sofortiger Wirkung freigestellt. Damit fehlt dem Brucknerhaus nun neben der künstlerischen auch die kaufmännische Leitung.

LIVA-Geschäftsführer Rene Esterbauer wurde mit sofortiger Wirkung vom Dienst freigestellt, das berichten die OÖN am Mittwochnachmittag. (Foto: Volker Weihbold)
LIVA-Geschäftsführer Rene Esterbauer wurde mit sofortiger Wirkung vom Dienst freigestellt, das berichten die OÖN am Mittwochnachmittag. (Foto: Volker Weihbold)

Laut OÖN-Exklusivbericht soll der geschäftsführende Vizebürgermeister Dietmar Prammer (SP) heute den kaufmännischen Geschäftsführer der LIVA und des Brucknerhauses, Rene Esterbauer, mit sofortiger Wirkung vom Dienst freigestellt werden. Prammer war am frühen Nachmittag nicht erreichbar, um den Umstand Tips gegenüber zu bestätigen. Laut OÖN-Bericht sind am Freitag neue Informationen in der Causa Luger-Kerschbaum aufgetaucht, der LIVA-Aufsichtsratsvorsitzende Meinhard Lukas geht der Sache derzeit nach.

Gründe noch unbekannt

Detailierte Gründe für die Dienstfreistellung nennt Prammer der Tageszeitung gegenüber nicht. Mit diesem überraschenden Schritt ist das Brucknerhaus ohne künstlerische und kaufmännische Führung. Nach Dietmar Kerschbaums Entlassung wurde die künstlerische Leitung bekanntlich nicht nachbesetzt. Rene Esterbauer konnte sich im Jänner 2024 im Hearing gegen drei weitere Kandidaten durchsetzen und wurde mit März 2024 kaufmännischer Leiter der LIVA und damit auch des Brucknerhauses. Er sollte auch, zumindest vorläufig, das Gesicht des Brucknerhauses nach außen sein und Ruhe nach den turbulenten Zeiten bringen. Das gelang – bis heute Mittag die nächste Bombe im Zuge der LIVA-Luger-Kerschbaum-Affäre platzte.

Esterbauer war vor seiner Tätigkeit als LIVA-Leitung in der Privatwirtschaft tätig, etwa bei Red Bull und der KTM Motohall GmbH. Er ist unter anderem studierter Sport- Kultur- und Eventmanager.

Reaktionen

FP-Stadtrat Michael Raml übt Kritik an Prammer, weil dieser die Stadtregierung nicht informiert habe. „Ich erwarte mir als Mitglied der Stadtregierung die sofortige und umfassende Information über die Vorwürfe und die gesetzten Maßnahmen. Auch der LIVA-Aufsichtsrat musste aus den Medien erfahren, dass der Geschäftsführer freigestellt wurde - das ist untragbar.“, so Raml.

Dieser Kritik schließt sich VP-Vizebürgermeister Martin Hajart an: „Es kann doch nicht sein, dass weder die Mitglieder des Stadtsenats, noch die Mitglieder des Aufsichtsrats der LIVA und der Unternehmensgruppen-Holding informiert werden. Im Moment ist völlig unklar, warum Esterbauer plötzlich abgezogen wurde. Wir reden immer von Transparenz, neuem Stil und einer gemeinsamen Aufklärung des Brucknerhaus-Skandals – wenn aber dann offensichtlich gravierende Vorwürfe ans Tageslicht kommen, lässt man alle anderen dumm sterben.“

Michael Svoboda (Grüne) ist Mitglied im LIVA-Aufsichtsrat. Erfahren habe er von Esterbauers Freistellung durch die Medienberichte. „Zu hoffen ist, dass es dem geschäftsführenden Vizebürgermeister (Dietmar Prammer, Anm.) gelingt, den Mitarbeitern der LIVA Sicherheit zu vermitteln und rasch für Klarheit und eine stabile Zukunftsperspektive zu sorgen. Das ist das Mindeste, was sich die höchst engagierte Belegschaft verdient hat.“


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