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Mit dem buchstäblich letzten Flieger die Rückreise nach Linz geschafft

Jürgen Affenzeller, 19.03.2020 17:38

LINZ. „Ohne die Hilfe unsere Familie und Freunde wären wie heute nicht wieder daheim“ – wie ein traumhafter Urlaub im Surfcamp in Nicaragua durch die Corona-Krise für ein Linzer Paar in eine fast 40-stündige, abenteuerliche Odyssee nach Hause mündete, berichten Martina Hofmair und Chris Sennlaub.

Bilder einer Heimreise: Chris Sennlaub und Martina Hofmair. Fotos: Privat
  1 / 8   Bilder einer Heimreise: Chris Sennlaub und Martina Hofmair. Fotos: Privat

Gleich vorweg: Der Surf-Urlaub selbst war traumhaft. „Als wir zum Ende hin mitbekamen, dass erste Flughäfen gesperrt werden, haben wir aber extra einen früheren Rückflug gebucht, bereits am Montag statt wie geplant am Freitag. Als dann auch der Flughafen Panama zumachte, haben wir bis spät in die Nacht versucht, noch einen Flug zu buchen, also eine Route zu finden, wo die Flughäfen nach Deutschland nicht gesperrt waren. Das ging dann nur noch über Costa Rica und Mexiko“, weiß Martina Hofmair.

„Es war die allerletzte Chance“

Danach haben die beiden ihre Freunde und Familien gebeten, stetig bei Hotlines anzurufen und abzuklären, was mit den Flügen konkret passiert. Nach sechs Stunden in der Hotline und vielen weiteren Versuchen wurde schließlich der Flug der beiden bestätigt. „Wir sind so froh, dass wir nicht aufgegeben haben. Es war die letzte Chance, gleich hinter uns wurde alles gesperrt“, so das Paar erleichtert. Auch Versuche, das Außenministerium zu erreichen, brachten nur unkonkrete Infos á la „Sie stehen auf einer Liste und sollten schauen, dass Sie heimkommen sollten“ zutage.

Spektakuläre 36-stündige Rückreise

Mit einem Mix aus Infos aus dem Internet und offiziellen Stellen wurde dann der Rückreiseplan geschnürt: Zuerst ging es mit dem Taxi in die Hauptstadt Managua, mit dem Flugzeug nach Costa Rica, weiter nach Mexiko, danach nach Frankfurt und dann wieder mit dem Zug heim über Salzburg nach Linz.

„Nicht einmal eine Bombenwarnung am Frankfurter Fernbahnhof und die Sperre unseres Gleises konnte uns da noch schrecken“, schmunzelt Chris Sennlaub. Nach 36 Stunden Reisezeit und drei Stunden Schlaf erreichten die beiden schließlich das heimatliche Linz.

„Mussten das Land dringend verlassen“

Rückblickend wird den beiden klar, dass sie mehr als glücklich darüber sein können, das Land noch rechtzeitig verlassen zu haben: „In Nicaragua wird das Thema Corona total ignoriert, es gibt keine Zahlen zu den Fällen, man glaubt dort, Gott wird den Menschen helfen und sie sind immun dagegen. Vergangenen Samstag gab es sogar einen Marsch, wo man quasi Hand in Hand noch gemeinsam gegen Corona marschieren sollte. Spätestens da wussten wir, wir müssen das Land dringend verlassen.“


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