Unterricht zuhause: „Aus den Erfahrungen des Frühjahrs kann man für die Zukunft viel lernen“
LINZ. Homeschooling lautet das Schlagwort seit der Schulschließung Mitte März. Eine Linzer Familie berichtet über ihre Erfahrungen und die Erwartung kurz vor dem Wiederhochfahren der Bildungseinrichtungen.

„Die erste Zeit war zugegeben schon eher eine chaotische, die Lehrer waren mit der Situation genauso überfordert wie viele Familien. Es dauerte bis Ostern, seitdem hab ich aber das Gefühl, dass alles gut umgesetzt wird. Ich glaube, aus den Erfahrungen des Frühjahrs kann man für die Zukunft viel lernen“, berichtet Julia Heis-Strandl.
Ihre Tochter Karolina (6) besucht bereits die Schule, Josefina (2) war in der Krabbelstube. Seit Mitte März sind die Kinder nun schon zuhause. Zusätzlich gilt es für Julia Heis-Strandl noch, gemeinsam mit ihrem Mann Clemens den Betrieb der Buchbinderei Strandl aufrecht zu erhalten. „Da kann es gut und gerne sein, dass man bis zwei Uhr in der Früh arbeitet“, weiß die Linzerin über ihre Doppelbelastung. Auch die technischen Voraussetzungen mussten erst geschaffen werden: „Jeder Schüler braucht ein Gerät und ich hatte grundsätzlich zum Arbeiten auch nur einen Laptop“, so Heis-Strandl, die selbst ausgebildete Volksschul-Pädagogin ist.
Mulmiges Gefühl vor Neustart
Der Wiedereröffnung der Schulen blickt die Familie mit Hoffnung, aber auch Unsicherheit entgegen: „Schon im März wirkten die Kinder eher verunsichert, wenn jetzt dann nur die halbe Klasse da ist, man Abstände einhalten und viele andere Dinge beachten muss, kann es leicht sein, dass genau das zusätzliche Ängste bei den Kindern schürt.“
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