Nach Todesfall an Kepler Uniklinikum: Arzt suspendiert
LINZ. Im Linzer Kepler Uniklinikum soll ein Oberarzt eine OP mitten in dieser Operation verlassen haben, um angeblich einen Termin in seiner Privatordination wahrzunehmen, berichten die OÖN. Der 77-jährige Patient ist verstorben, der Arzt wurde suspendiert. Die zuständige LH-Stellvertreterin Christine Haberlander kündigt restlose Aufklärung an.

Der Vorfall ist demnach am Dienstag passiert. Der 77-jährige Patient sei mit einem Einriss der Hauptschlagader ins Kepler-Klinikum geflogen worden. Der Arzt habe die dringende OP übernommen, soll dann aber die Operation an einen Assistenzarzt übergeben und den OP verlassen haben. Und zwar, um einen Termin in seiner Privatordination wahrzunehmen.
Das KUK habe ein Fachgutachten in Auftrag gegeben, der Arzt sei suspendiert worden, berichten die Oberösterreichischen Nachrichten.
Haberlander: Restlose Aufklärung
„Die Umstände, warum es zu dieser Übergabe kam, müssen genauestens überprüft werden. Hier muss eine restlose Aufklärung erfolgen“, betont Gesundheitsreferentin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander. „Weiters ersuche ich die Stadt Linz, die sanitäre Aufsicht zur Überprüfung des Ablaufprozesses in diesem Fall zu schicken. Sollte sich der Verdacht auf ein Fehlverhalten bestätigen, so ist dies absolut nicht zu tolerieren und dienstrechtliche Konsequenzen werden selbstverständlich folgen. Meine Anteilnahme gilt hier den Angehörigen des Verstorbenen“, so Haberlander.
Kein ursächlicher Zusammenhang gegeben
Ein ursächlicher Zusammenhang mit dem Todesfall scheine zwar aufgrund des Obduktionsergebnisses und des intraoperativen Verlaufes nicht gegeben. Um aber alle Aspekte sowohl dienstrechtlicher als auch medizinischer Natur vorbehaltlos aufzuklären, beauftragte der Ärztliche Direktor Ferdinand Waldenberger umgehend einen gerichtlich beeideten Sachverständiger damit, diesen Sachverhalt zu analysieren.
Selbstverständlich wird man auch die Staatsanwaltschaft kontaktieren. „Sollte sich der Verdacht bestätigen, hat ein solches Vorgehen keinen Platz, weder am Kepler Universitätsklinikum, noch an einem anderen Krankenhaus in Oberösterreich. Der Schaden für den Ruf der betroffenen Abteilung und des Kepler Universitätsklinikums ist bedauerlich und spiegelt in keinster Weise die Qualität der Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wider, die jeden Tag auf höchstem Niveau geleistet wird“, stellt die Gesundheitsreferentin abschließend klar.
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