Die „Linzer Saubermacher" sagen der Vermüllung den Kampf an
LINZ. Die „Linzer Saubermacher“ sind seit drei Monaten im Einsatz und haben dabei bereits über 40.000 Liter Müll gesammelt. Und die Zahl der aktiven Teilnehmer wächst weiter.

Wie Tips bereits im März berichtete, zog er als Erster alleine mit seinem Greifer los, um die Stadt sauberer zu machen und so die „Saubermacher“-Initiative loszutreten: Lorenz Potocnik. „Im Corona-Lockdown hatte man Zeit, außerdem habe ich mir diese tollen Müllgreifer gekauft, das hat das gelegentliche Sammeln davor plötzlich professionalisiert“, so Potocnik über die Anfänge.
Müllsammmeln bei Kindern ein Hit
Was danach folgte, hätte er sich wohl auch in den kühnsten Träumen nicht vorstellen können: Immer mehr Menschen schlossen sich – teils alleine, teils in Kleingruppen – der „Saubermacher“-Bewegung an, seit dem Start sind bereits rund 150 Menschen in ganz Linz unterwegs, von Jung bis Alt.
„Besonders die Kinder lieben das Müllsammeln, für sie ist das wie ein großes Spiel. Ein Kind, das einmal Müll gesammelt hat, wird auch nie wieder Müll achtlos wegschmeißen. Und besonders fleißige Supersaubermacher bekommen von uns ein Linzer Saubermacher-Kapperl“, berichtet Potocnik.
Jahrzehnte alter Müll
Hauptschmutz in Linz sind vor allem Zigarettenpackungen und Cellophan, Dosen, Petflaschen, Masken sowie Mini-Alkoholflaschen wie Jägermeister. „In der Böschung Freinberg/Aloisianum – das waren zwei Aktionen – war jahrzehntealter Dreck, Dosen aus den 1980ern. Das sind echte Flurreinigungen an Orten, wo sonst niemand etwas tut“, betont der Saubermacher-Initiator und zieht eine erste Bilanz: „Die Stadt kümmert sich unpackbar wenig um das Problem. Es braucht unbedingt wieder Straßenkehrer, die ihr Grätzl betreuen, anders geht das nicht. Der Dreck sammelt sich in Büschen, Ecken, zwischen Autos und Randsteinen, auch um Supermärkte und Tankstellen.“
In Österreich landen jährlich 400.000 Tonnen wertvolle Rohstoffe im Müll, Metalle, Glas, Kunststoffe. „Höchste Zeit hier die Rücklaufquote zu erhöhen. Was Pfand betrifft, ist Österreich mittlerweile Schlusslicht“, so Potocnik.
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