"Schnelle Reaktionskräfte": Polizei in OÖ bekommt neue Sondereinheit
OÖ. Oberösterreich bekommt eine neue Polizeieinheit: die sogenannten „Schnellen Reaktionskräfte“ oder kurz SRK. Innenminister Karl Nehammer, Landeshauptmann Thomas Stelzer und Landespolizeidirektor Andreas Pilsl präsentierten die neue Einheit am Montag in Linz.

Mit der neuen Einheit SRK sollen die Regeldienstkräfte der Polizei durch schnelle Interventionsgeschwindigkeit und hervorragend ausgebildeter und ausgerüsteter Exekutivbediensteten unterstützt werden.
„Ziel der SRK ist es, den neuen Herausforderungen gerecht zu werden. Die Polizei ist zunehmend mit spontaner Gewalt konfrontiert, es geht darum, rasch wieder Ruhe einzustellen“, so Innenminister Karl Nehammer. „Der Terroranschlag von Wien hat gezeigt, dass es wichtig und notwendig ist, ähnlich der WEGA in Wien ein Konstrukt zu schaffen, dass gut ausgebildete Polizisten rasch an den Einsatzort bringt. Das werden 'Schnelle Reaktionskräfte' übernehmen und auf der anderen Seite Bereitschaftseinheiten“, führt er weiter aus.
Die neue Einheit wird auch auf ganz Österreich ausgerollt, Nehammer dankte Landespolizeidirektor Andreas Pilsl für die wertvolle Vorarbeit in der Projektgruppe. Das nun tragfähige Konzept habe das Ziel: mehr Sicherheit für die Österreicher.
Zwei Säulen der „Schnellen Reaktionskräfte“
Ziel der SRK ist, als bedarfsbezogene Einheit wesentliche Aufgaben des Exekutivdienstes im gesamten Bundesland zu professionalisieren. Ermöglichen werden dies zwei Säulen, nämlich die „Schnelle Interventionsgruppe“ (SIG) und die „Bereitschaftseinheit“ (BE). Die „Schnelle Interventionsgruppe“ ist für höhere Gefährdungslagen als unterstützende Einheit mit spezieller Ausbildung gedacht. Bei Einsätzen mit hohem Gefährdungspotenzial soll sie Kollegen sowie Unbeteiligte schützen, Dynamiken bremsen und entschleunigen, bis die Spezialeinheiten eintreffen.
Die „Bereitschaftseinheit“ wird kurzfristig in hoher Mannstärke wesentliche Aufgaben des Exekutivdienstes im gesamten Bundesland unter einheitlicher Führung verstärken. Der Fokus gilt Hot-Spot-Bereichen, Hilfs- und Suchaktionen oder Alarmfahndungen.
„Besonderer Tag für Polizei“
Für Landespolizeidirektor Pilsl ist die Präsentation ein freudiges Ereignis und ein besonderer Tag für die Polizei, „weil wir uns schon sehr lange um diese Form bemüht haben und jetzt daran gehen, das Ganze in ein organisatorisches Konzept zu gießen. Wir werden im September die Bereitschaftseinheit als solche institutionalisiert in die Fläche bringen können. Das heißt, an jenen Plätzen, die sich die Menschen besonders gewünscht haben“, bezieht sich Pilsl auch auf das bereits 2016 nach der Flüchtlingswelle gestartete Pilotprojekt in OÖ. „Dort werden wir künftig in großer Gruppenstärke auftreten und in der Fläche für Sicherheit sorgen können. Das ist natürlich ein großer organisatorischer Aufwand. Wir sind dabei 21 Kader-Leute entsprechend auszubilden.“ Mit rotierendem Anteil werde die Einheit 51 Kräfte umfassen.
Der zweite Teil, die „Schnelle Interventionsgruppe“ werde mit 1. November die Arbeit aufnehmen, in Dreier-Teams werde diese rund um die Uhr in OÖ unterwegs sein, in erster Linien im Zentralraum, so Pilsl. „Dort werden die Kräfte Kollegen bei schwierigen Amtshandlungen unterstützen und auch eine Brücke hin zur Cobra bilden.“
Auch für Nehammer ist die neue SRK ein „wertvoller Lückenschluss“ hin zur Cobra. „Die Cobra ist die Anti-Terror-Einheit mit hohem Maß an Spezialisierung – etwa bei Geisel-Lagen – hier ist enormes Maß an Training notwendig. Dazwischen gibt es aber viele andere gefährliche Einsätze wo es wichtig ist, solche „Schnelle Interventionsgruppen“ vor Ort zu haben.“
Sicherheit im Land
Landeshauptmann Thomas Stelzer unterstreicht, dass es mit der SRK gelinge, zusätzliche Sicherheit für die Bevölkerung zu schaffen. „Die jüngste Kriminalstatsitik mit historisch niedrigem Wert an Straftaten zeigt die profunde Arbeit der Polizei. Dennoch gibt es Herausforderungen wie die zunehmende Radikalisierung, Extremismus oder Hotspots bzw. Brennpunkte im öffentlichen Raum. Umso erfreulicher ist nun die Einrichtung der 'Schnellen Reaktionskräfte' in Oberösterreich, für die wir uns sehr eingesetzt haben.“
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