Land OÖ führt zusätzliches Abwassermonitoring ein
OÖ/LINZ/VÖCKLABRUCK. Nachdem die Corona-Fallzahlen wieder steigen, wird nun das Land OÖ an zehn Kläranlagen ein Abwasserscreening durchführen um einen Überblick über das Infektionsgeschehen zu behalten - zusätzlich zu den Standorten wo dies der Bund bereits tut.

Aktuell steigen die Infektionszahlen in Oberösterreich wieder an. Die mittlerweile vorherrschenden Omikron-Subvarianten BA.4 und BA.5 sind wesentlich ansteckender als frühere Varianten, deshalb wirken saisonale Effekte, etwa der Umstand, dass das Leben der Menschen aufgrund der sommerlichen Temperaturen wieder draußen stattfindet, nicht so stark dämpfend wie in den beiden letzten Jahren. Gleichzeitig gibt es, anders als 2021, keine steigende Immunisierung. Im Gegenteil: Während im Vorjahr im Vergleichszeitraum viele Menschen die 2. Teilimpfung erhalten haben, nimmt der Immunschutz aktuell wieder ab. Gleichzeitig ist die Zahl jener, die sich testen lassen jedoch stark gesunken. „Daher ist das Thema Abwasserscreening das beste Mittel durch das wir einen Überblick über das Infektionsgeschehen und die Variationen bekommen können“, so Landeshauptmann Thomas Stelzer.
Zehn Standorte
Derzeit führt der Bund in Oberösterreich schon an 16 Standorten ein Abwassermonitoring durch. „Oberösterreich ist aber vielschichtiger als der oberösterreichische-Zentralraum. Daher haben wir beschlossen in die Flächen gehen“, so Landesrat Stefan Kaineder. Daher hat das Land nun zehn weitere Klärwerke ausgesucht in denen ab 4. Juli zwei Mal wöchentlich Proben gezogen werden – montags und mittwochs. Diese werden dann im Salzkammergutklinikum in Vöcklabruck ausgewertet. Sollte das Monitoring, wie bisher geplant, im August auslaufen, werde das Land auch diese 16 Standorte in sein Programm aufnehmen. „Das ist für den Herbst sicher relevant“, so Kaineder. „Es ist uns wichtig einen Überblick zu haben - im gesamten Bundesland.“
Mit Corona leben lernen
Direkte Maßnahmen sind nicht geplant. Derzeit gehe es darum mit der Pandemie leben zu lernen „ohne dass es die Menschen in ihrem täglichen Leben betrifft.“ Eine ausreichende Möglichkeit zu Planen sei dabei jedoch wichtig. „Es ist nicht nur die Zahl derer die ins Spital müssen, sondern auch die Zahl der Mitarbeiter in den Spitälern die in Quarantäne müssen, die die Zahlen relativieren“, betont auch der Landeshauptmann.
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