Nationaler Aktionstag Bildung (15. Juni): Kundgebung am Martin-Luther-Platz in Linz
LINZ. Am 15. Juni macht der nationale Aktionstag Bildung auf die Herausforderungen im Bildungsbereich aufmerksam. Auch in Linz findet um 17 Uhr eine Kundgebung auf dem Martin-Luther-Platz statt, organisiert von Vertretern zahlreicher Initiativen, die es „satthaben, dass die Baustellen im Bildungsbereich ständig zunehmen und man die Misere nur noch verwaltet“.

Um ihrer Unzufriedenheit Ausdruck zu verleihen, treffen sich an diesem Tag in ganz Österreich Menschen, denen Bildung ein Anliegen ist und die eine inklusive Bildung sowie bessere Arbeitsbedingungen für alle im Bildungsbereich Tätigen fordern. Zahlreiche Personen werden aus ihrem Bildungsbereich berichten.
„Mit dem nationalen Aktionstag Bildung möchten wir gemeinsam ein starkes Zeichen setzen. Wir können nicht länger schweigen angesichts zahlreicher Versäumnisse, Fehlentwicklungen, Missstände und Baustellen“, so Wilfried Prammer, der für die Kundgebung in Linz verantwortlich zeichnet.
Gemeinsame Forderungen: Beispiel Chancenungleichheit
Zu den Forderungen zählt unter anderem die Situation den Chancenungleichheit. Der Zugang zu Bildung für marginalisierte Kinder und Jugendliche sei weiterhin erschwert. Laut einer Studio vom Momentum Institut erreichen 81 Prozent der Kinder aus Akademikerhaushalten die Matura, dem gegenüber nur 37 Prozent der Kinder aus nicht privilegierten Elternhäusern. Nur sieben Prozent der Kinder von Eltern ohne akademischen Hintergrund schaffen einen Uni-Abschluss auf Masterebene.
Noch eklatanter zeige sich die Chancenungleichheit mit Blick auf Migrationshintergrund: Die Wahrscheinlichkeit ohne Pflichtschulabschluss nach neun Schuljahren dazustehen sei für Schüler mit nichtdeutscher Muttersprache mit 13,6 Prozent Prozent doppelt so hoch, wie für Schüler ohne Migrationshintergrund (vgl. Nationaler Bildungsbericht 2022). Ganz aktuell zeige die PIRLS-Studie wieder, dass bereits im Volkschulalter die Unterstützung durch das Elternhaus zentral für den Bildungserfolg ist. Kinder mit Behinderungen würden generell häufig keinen Kindergartenplatz finden und ihr Recht auf Bildung endet mit 14 Jahren.
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