Führungsteam gesucht: LIVA schreibt Executive Director und Artistic Director aus
LINZ. Nach einem herausfordernden Jahr steht die LIVA, die Linzer Veranstaltungsgesellschaft, vor einem Neuanfang: Am Samstag, 21. Dezember, erfolgt die Ausschreibung der beiden Geschäftsführungspositionen. Ein Dienstantritt wird sich vor dem 1. Juli 2025 nicht ausgehen.

Die LIVA ist mit Brucknerhaus, Posthof, Kuddelmuddel, TipsArena und ihren Sportstätten eine nicht nur in Österreich einzigartige Kultur- und Sportinstitution. Und das seit 50 Jahren. Mit ihr einhergehen Höhepunkte wie die Klangwolke, das internationale Brucknerfest oder der Linz Donau Marathon.
Mit den beiden neu zu besetzenden Geschäftsführungsfunktionen will man die LIVA in ihrer Vielfalt stärken und die Position des Brucknerhauses als eines der führenden Konzerthäuser ausbauen.
Executive Director und Artistic Director als Führungsteam
Offiziell ausgeschrieben werden mit Samstag, 21. Dezember, zwei Vollzeitstellen:
Die bisherige Funktion des kaufmännischen Geschäftsführers soll in Richtung einer gesamthaften Managementverantwortung für die LIVA aufgewertet werden und die Funktionsbezeichnung Executive Director tragen. „Hier braucht es künftig eine Persönlichkeit mit einem großen Verständnis für Kultur und auch Sport, die den Gesamtbetrieb der LIVA nicht nur in finanzieller Hinsicht managt. Eine LIVA-weite Organisations-, Personal- und IT-Entwicklung sowie eine Modernisierung und ausgeprägte Vertriebsorientierung des Spielbetriebs im Brucknerhaus werden ein zentraler Teil der neu ausgerichteten Funktion sein“, erklärt Lukas.
Parallel wird der „Artistic Director“ ausgeschrieben. Der künstlerische Direktor ist für die Gesamtkoordination der künstlerischen Bereiche der LIVA verantwortlich, mit Fokus auf das Brucknerhaus, das Internationale Brucknerfest und damit die damit verbundene Programmplanung. „Dabei ist aber die eigenständige Programmverantwortung von Posthof und Kuddelmuddel zu beachten, die schon bisher ein Erfolgsrezept der LIVA ist“, macht Prammer deutlich.
Besonders wichtig ist Lukas die Neupositionierung des Brucknerfests: „Gerade hier erwarten wir uns im Bewerbungsprozess ganz neue Ideen, was Programmierung, Spielstätten, Kooperationspartner, Genres und Dauer betrifft. ,Es werde Fest in unserer Stadt!‘ muss verstärkt das Motto sein. Ich halte es für spannend, darüber nachzudenken, wie das Brucknerfest wirklich zu einem Fest wird. Ich halte es für klug und wichtig, dass dieses Fest stärker in die Stadt hineinwirkt, als bisher, dass dieses Fest mehr Menschen anzieht, als bisher, und zwar aus nah und fern. Das muss unser Anspruch sein.“
Am Ende sollen zwei Geschäftsführer für die LIVA stehen, die verstärkt als Team agieren. Deshalb wurde auch auf eine trennscharfe Abgrenzung der Zuständigkeiten verzichtet. „Wenn sich die beiden Direktor:innen in ihren Fähigkeiten gut ergänzen und sich so als starkes Führungsduo der Kernkompetenz ,Veranstalten‘ widmen, werden wir gemeinsam mit der Belegschaft die Linzerinnen und Linzer bestmöglich erreichen und anziehen“, so Prammer.
Die Bewerbungsfrist endet am 31. Jänner 2025.
Hearingkommission besteht aus sieben stimmberechtigten Mitgliedern
Eine zentrale Funktion im Auswahlprozess kommt der Hearingkommission zu, bestehend aus sieben stimmberechtigten Mitgliedern. Der Vorsitz obliegt Meinhard Lukas, dem Finanzdirektor und UGL-Geschäftsführer Christian Schmid, Kulturdirektor Julius Stieber, Christian Kircher, Geschäftsführer Bundestheater Holding GmbH, Helga Rabl-Stadler, vormalige Präsidentin Salzburger Festspiele, Doroteja Gradištanac (bekannt als Dodo Roščić), Programmchefin des ORF-Senders FM4, und Franz Welser-Möst, Chefdirigent des Cleveland Orchestras, zur Seite stehen. „Die externen Experten haben damit die Mehrheit“, betont Lukas.
Bereits im Jänner kommt die Kommission per Videokonferenz zusammen, in der jedes Mitglied zusätzlich potenzielle Kandidaten einbringen kann. Die Einladung erfolgt jedoch ausschließlich durch die Personalberaterin Gundi Wentner. Sie war etwa mit der Besetzung der maßgeblichen Leitungsfunktionen in Staatsoper, Volksoper, Burgtheater, Wiener Musikverein, Wiener Festwochen befasst.
Ebenfalls beratend zur Seite stehen Betriebsrat Albin Böcksteiner und Patricia Kurz-Khattab, Gleichbehandlungsbeauftragte der Stadt Linz.
Um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen, wird den Bewerbern eine strikte Vertraulichkeit zugesichert. Andernfalls könnten sich attraktive Persönlichkeiten in bestehenden Anstellungsverhältnissen nicht bewerben.
Die eingelangten Bewerbungen werden von der Personalberaterin gesichtet, entsprechend aufbereitet und allen Mitgliedern der Auswahlkommission zur Verfügung gestellt. Daraus werden in enger Abstimmung mit der Kommission die Kandidaten für das Hearing ausgewählt. Die Letztverantwortung trägt auch auf dieser Stufe des Prozesses der Bürgermeister.
Um eine fundierte Vorauswahl zu treffen und den Kandidaten eine ausreichende Vorbereitungszeit einzuräumen, wird dieses mehrtägige Hearing für beide Funktionen voraussichtlich nicht vor Anfang April stattfinden. Am Ende wird die Kommission einen Besetzungsvorschlag für beide Funktionen erstellen. Eine einfache Mehrheit in der Kommission würde reichen. Das sei aber nicht das Ziel, so Lukas, sondern eine einstimmige Überzeugung.
Nach einer Stellungnahme des LIVA-Aufsichtsrats zu diesem Vorschlag wird der Bürgermeister für beide Positionen die finale Auswahlentscheidung treffen und mit Unterstützung der Finanzdirektion die Vertragsverhandlungen führen. Ein Dienstantritt von Executive Director und Artistic Director wird daher nicht vor dem 1. Juli 2025 erfolgen.
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