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Neue Betrugsmasche: Vorsicht vor "Money Mules"

Karin Seyringer, 02.06.2021 18:20

OÖ. In ein Gespräch verwickelt werden und nichts ahnend zum Internet-Betrüger werden: Die Arbeiterkammer warnt vor einer neuen Betrugsmasche, bei der man selbst zum Straftäter wird: Die „Money Mules“.

Symbolfoto (Foto: fizkes/Shutterstock.com)
Symbolfoto (Foto: fizkes/Shutterstock.com)

Die Internetkriminalität nimmt ständig zu, viele Betroffene wenden sich an die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer OÖ. Eine neue, sehr gefährliche und auch strafbare Masche sind die „Money Mules“. Dabei kontaktieren Kriminelle im Internet, über soziale Medien, Spam-E-Mails, aber auch telefonisch Personen, die für einen Geldtransfer ihr Bankkonto zur Verfügung stellen und dafür eine Provision erhalten.

Die Geldwäscher werben nichts ahnende Konsumenten als Finanzagenten – sogenannte „Money Mules“ – an. AK-Präsident Johann Kalliauer und die AK-Konsumentenschützer warnen eindringlich vor dieser Gaunerei: Denn „Money Mules“ machen sich der Geldwäscherei strafbar – mit Geldstrafen bis zu 60.000 Euro und Freiheitsstrafen bis zu zehn Jahren.

Ganz leicht in die Falle getappt und böses Erwachen

So passierte es Herrn M., der im Dezember 2020 von einem Unbekannten kontaktiert und in ein Gespräch über Krypto-Investments verwickelt wurde. Ganz nebenbei offerierte der Anrufer ihm wegen seiner außerordentlichen Kenntnisse in diesem Bereich einen Job als Krypto-Trader. Dafür solle Herr M. ein Konto bei einer Krypto-Börse eröffnen und sich für Transfers bereithalten. Eine Woche später wurde Herr M. wieder kontaktiert. Er erhielt eine Überweisung aus Deutschland auf sein Gehaltskonto in Höhe von 100.000 Euro, wovon er 90.000 Euro auf sein Krypto-Konto überwies, in Echtzeit in Bitcoins wechselte und an eine genannte Bitcoin-Adresse transferierte. 10.000 Euro konnte er als Provision behalten.

Tags darauf kam das böse Erwachen: Es meldete sich die Bank der Firma aus Deutschland, die das Geld auf das Gehaltskonto von Herrn M. überwiesen hatte, bei der kontoführenden Bank von Herrn M. Die Firma wurde selbst Opfer eines Betrugs und hat bereits Strafanzeige erstattet. Die Hausbank von Herrn M. musste nun den Vorgang an das Bundeskriminalamt melden, worauf Herr M. von der Polizei vernommen wurde. Durch die Entgegennahme und Weiterleitung der Zahlungen wurde er zu einem Beitragstäter und ihm drohen nun hohe Strafen.

Hier sollten die Alarmglocken läuten

Die Arbeiterkammer OÖ gibt Tipps, worauf man achten sollte, um nicht selbst in die Falle zu tappen:

  • Hände weg von Stellenangeboten, bei denen für geringen Arbeitsaufwand hohe Provisionen geboten und keinerlei Ausbildung oder Fachkenntnisse verlangt werden.
  • Niemals Dritten das Bankkonto zur Verfügung stellen, Bankdaten nur an Personen weitergeben, die man kennt und denen man vertraut.
  • Keine Legitimationsdokumente (Personalausweis, Meldezettel, Reisepass) auf ungesicherten Kanälen an unbekannte Personen übermitteln, da diese für kriminelle Transaktionen und die Eröffnung weiterer krimineller Konten verwendet werden können.
  • Den Kontakt mit Kriminellen und Betrügern sofort abbrechen, nicht mehr auf Kontaktversuche reagieren.
  • Niemals Geld unbekannter Herkunft beheben und überweisen, sondern von der Bank an den Absender zurückschicken lassen.

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