Peter Freunschlag nimmt Stellung zur aktuellen Lage
LINZ. Nach den turbulenten Ereignissen rund um das Linzer Eishockey hat Black Wings-Präsident Peter Freunschlag jetzt im Gespräch mit Tips seine Sicht der Dinge dargestellt.

Davon, dass in Linz ein neuer Eishockey-Verein gegründet und ihm das „Recht auf die Eishalle“ entzogen wurde, habe er aus der Zeitung erfahren, erzählt Black Wings-Präsident Peter Freunschlag im Gespräch mit Tips. Besonders letzteres habe ihn dabei getroffen: “Das ist schon sehr, sehr schlimm gewesen, weil es so eine Ungerechtigkeit war. Wir haben uns nichts zu Schulden kommen lassen. Es gibt Verträge, an die sich auch die Linz AG halten muss – das werden wir auch durchsetzen.“ Schwer seien für Freunschlag auch die Angriffe gewesen, die es gegen seine Familie gegeben habe. Es seien dies jene Geschehnisse, wo er sich frage, warum er das alles überhaupt mache. „Das ist alles ehrenamtlich, mein Herz hängt am Verein und ich will nicht, dass dieser zu Grunde geht“, so Freunschlag, der genau das aber bei einer Übernahme durch den neuen Verein befürchtet.
„Keiner hat etwas gesagt“
Apropos neuer Verein: Dazu habe es vorab keine Information an ihn gegeben, auch nicht von Seiten der Sponsoren: „Keiner hat etwas gesagt - Liwest und die Linz AG haben zuvor die Demokratisierung des Vereins und die finanzielle Offenlegung gefordert - die ich ihnen zugesagt habe“, erzählt Freunschlag weiter. Von Stefan Gintenreiter habe er auch schon eine mündliche Sponsorenzusage gehabt.
„Es wird so dargestellt, wie wenn wir da etwas zu verstecken hätten“
Nochmals auf die Angriffe gegen seine Familie angesprochen, erklärt Freunschlag, dass es dabei primär um seine Frau gegangen sei: “Man zieht da meine Frau hinein, weil sie bei der Black Wings Marketing GmbH Gesellschafterin ist.“ Ein Umstand, den es nur deswegen gäbe, weil dies so vom Finanzamt verlangt worden sei.
Und noch etwas stößt Freunschlag sauer auf: die vielerorts thematisierten Finanzen. „Jetzt wird da behauptet, dass die finanzielle Struktur durchleuchtet gehört, weil es da angeblich Fehler gäbe - die gibt es nicht“, betont er. Sowohl die Vizepräsidenten als auch der Hauptsponsor hätte die Möglichkeit gehabt, Einsicht zu nehmen. „Es wird so dargestellt, wie wenn wir da etwas zu verstecken hätten“, sagt Freunschlag weiters. Dieser fühle sich auch durch bestimmte Medienberichte ungerecht behandelt und als Bösewicht dargestellt: „Es kommt so herüber, als hätten wir getrickst oder Geld abgezogen. Das stimmt nicht.“ Gegen die Verbreitung von falschen Informationen oder Halbwahrheiten in manchen Medien werde er nun ebenfalls rechtlich vorgehen.
Priorität Eishalle
Auf die Frage,welche Schritte in den nächsten Tage gesetzt werden müssen, gibt es für Freunschlag momentan einen klaren Schwerpunkt: „Priorität hat die Sicherung der Eishalle. Wir werden unser Recht durchsetzen müssen.“ Konkret will der Präsident so erreichen, dass Linz AG und die Stadt Linz den Verein wieder in der Eishalle spielen lassen müssen. Laut seiner Auffassung könne man die Verträge, die es nun schon seit 14 Jahren gäbe, nicht einfach kündigen. Für Freunschlag brauche es dazu einen wichtigen Grund. Ein solcher komme jedoch nicht im Schreiben der Linz AG vor.
„Das werden wir bekämpfen“, sagt der Black Wings-Präsident, der auch zu Bedenken gibt, dass bei einem Rausschmiss nicht nur die Black Wings, sondern auch die Steel Wings und die Junior Wings - damit also auch der gesamte Nachwuchs - betroffen seien.
Gespräche nur mit Absicherung
Ob sich Freunschlag vorstellen könnte, sich mit der Opposition noch einmal an einen Tisch zu setzen? „Das kann ich mir schon noch vorstellen, wenn der Abstand weit genug ist und ich einen Zeugen dabei habe“, gibt sich Freunschlag allerdings misstrauisch. Das Vorgehen in der vergangenen Zeit hätte einen riesengroßen - auch finanziellen Schaden - hinterlassen: „Da kann man kein Vertrauen in die Leute haben“. Statt eines Zeugen könnte sich der Unternehmer auch die Aufzeichnung des Gesprächs vorstellen, wichtig sei ihm aber eine Absicherung.
Von den Black Wings zurückziehen würde sich der Präsident freiwillig jedenfalls nur, wenn sich ein Nachfolger findet, der seine Aufgabe mit Herzblut übernehmen würde. Wenn es jedoch zu einer - wie Freunschlag sagt - „Kampfhergabe“ kommen würde, so müsse man ihm die in den vergangenen Jahren getätigten persönlichen Investitionen auch abgelten. Der Verein habe ein riesiges Vermögen, allein in der Eishalle seien rund drei Millionen Euro drinnen.
„Es ist logisch, das man nicht einfach geht und drei Millionen herschenkt. Ich habe meine Arbeitszeit da 14 Jahre hineingesteckt und das hat mir auch Spaß gemacht und dafür werde ich nie etwas verlangen. Aber die Mittel, die man selber hineingesteckt hat, möchte man schon zurückhaben.“ Über die Art und Weise der Rückerstattung, etwa was eine Ratenzahlung angeht, wäre er nach wie vor gesprächsbereit.
Nicht mehr zu kitten scheint jedenfalls das Verhältnis zu Christian Perthaler zu sein. Bei der Frage, was sich Freunschlag für die nächste Zeit wünschen würde, antwortet dieser: „Dass der Herr Perthaler in Innsbruck einen Job kriegt, dann ist die Sache erledigt.“
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