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Energie AG-Halbjahresbilanz: Umsatz trotz Corona im Plan, Ergebnis aber deutlich gesunken

Karin Seyringer, 01.07.2020 14:34

OÖ/LINZ. Die Bilanz zum ersten Halbjahr 2020 legte die Energie AG am 1. Juli vor – umsatzmäßig konnten mit knapp über 1,107 Milliarden Euro die gesetzten Ziele erreicht werden. Das operative Ergebnis fällt mit 77,1 Millionen Euro allerdings deutlich niedriger als im Vorjahresvergleich aus. Grund dafür ist auch der Covid-19-Lockdown. Im laufenden Geschäftsjahr bis September wird insgesamt mit 17 Millionen Euro weniger operativen Gewinn als ursprünglich erwartet, gerechnet.

Energie AG Generaldirektor Werner Steinecker präsentierte in Linz die Halbjahresbilanz 2019/20. (Foto: Energie AG)

„Es war ein spannendes halbes Jahr – bis zum Corona-Shutdown waren wir mehr als gut auf Kurs Richtung zwei Milliarden Euro Umsatz unterwegs, dann aber sind wir deutlich zurückgefallen“, so Energie AG-Generaldirektor und Vorstandsvorsitzender Werner Steinecker.

„Coronabedingt zehn Millionen Euro weniger“

So liegt der Halbjahres-Umsatz von 1. Oktober 2019 bis 31. März 2020 bei knapp über 1,107 Milliarden Euro, ein Plus von 12,7 Prozent. Die Steigerung konnte vor allem durch die Vollkonsolidierung des Vertriebs aus der Zusammenführung der ehemaligen Energie AG Oberösterreich Vertrieb GmbH & Co KG, ENAMO GmbH und ENAMO Ökostrom GmbH erreicht werden.

Das operative Ergebnis (EBIT) allerdings ist deutlich gesunken, um über ein Viertel (28,1 Prozent) im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres auf 77,1 Million Euro. „Um etwa zehn Millionen Euro ist dies coronabedingt weniger“, so Steinecker. Im Segment Energie sind die Beiträge des Vertriebs gesunken, aber auch die Stromeigenaufbringung ist im ersten Halbjahr durch den trockenen Winter und niedrige Wasserführung gesunken. Dazu kommen ungeplante Instandhaltungskosten bei Kraftwerken und schlechte Strompreise. Ausgewirkt hat sich auch die Explosion mit Großbrand in der Kunststoffsortieranlage in Hörsching im Herbst 2019.

Vorausschauend auf das Gesamtjahresergebnis erwartet Steinecker etwa um 17 Millionen Euro weniger Ergebnis als ursprünglich erwartet. „Wir werden Corona nachhaltig auch die nächsten Jahre spüren, ich bin aber optimistisch, dass die Konjunktur wieder nach oben geht.“

Investiert wurden im ersten Halbjahr 75,3 Millionen Euro, etwas über dem Vorjahresniveau.

Das Rating der Energie AG liegt weiter bei „A stabiler Ausblick“.

Versorgungssicherheit gewährleistet

Die Versorgungssicherheit der Bevölkerung sei auch während der Krise stets gewährleistet gewesen. 44 eigene Kraftwerke betreibt die Energie AG. „Hier sind wir in einer guten Situation, mit eigener, kleinstrukturierter Erzeuger- und Verteilerstruktur“. Auch sei die Energie AG bei der Versorgungssicherheit so gut unterwegs, weil bereits seit 2002 verschiedenste Krisen geübt und Erfahrungen gesammelt werden, seit 2012 auch das Szenario Pandemie.

Projekte im Segment Netz

Aktuelle Großprojekte der Energie AG im Segment Netz ist die Stromversorgung Alm- und Kremstal, die Bautätigkeiten sind hier im Gange. Beim „Jahrhundertprojekt“ Stromversorgung Pramtal Süd ist das Umspannwerk Raab in Bau, die geotechnischen Bodenerkundungen laufen. Im Gange sind die Vorbereitungsarbeiten beim Projekt Stromversorgung Mühlviertel. Alle Grundeigentümer-Infoveranstaltungen werden hier durchgeführt.

Glasfaser-Ausbau ist Schwerpunkt

Im Segment Holding und Services  ist der „Fiber-to-the-Home-Ausbau“ vorangeschritten, mit Ende März konnten über 29.000 Haushalte in 190 Gemeinden auf das Angebot zugreifen. „Gerade Corona hat uns die Notwendigkeit zur flächendeckenden Verfügbarkeit von lichtschnellem Breitbandinternet gezeigt“, so Steinecker. Die Belastung des Datennetzes ist bei Privatkunden um rund 30 Prozent gestiegen. Die Mehranforderung sei für die Energie AG aber kein Problem gewesen.


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