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Neos schließen Linzer Fraktionsobmann aus der Partei aus

Jürgen Affenzeller, 20.03.2021 10:04

LINZ/OÖ. Der Linzer Neos-Fraktionsobmann Lorenz Potocnik ist nicht mehr Mitglied der Partei, er wurde am Freitagabend vom Bundes-Vorstand ausgeschlossen. Auch die Noch-Gemeinderätin Elisabeth Leitner-Rauchdober ereilte dieses Schicksal. Der laufende Vorwahlprozess in Linz wurde von der Bundesorganisation beendet.

Lorenz Potocnik: „Mir parteischädigendes Verhalten zu unterstellen, entbehrt jeder Grundlage" (Foto: Neos Linz)
Lorenz Potocnik: „Mir parteischädigendes Verhalten zu unterstellen, entbehrt jeder Grundlage" (Foto: Neos Linz)

„Ja, ich werde nicht für Neos bei den September-Wahlen in Linz antreten. Die derzeitige Funktionsperiode mache ich in Ruhe zu Ende und freue mich drauf“, bestätigt Potocnik Tips am Samstagvormittag den Parteirauswurf. Zwischen Potocnik und Leitner-Rauchdobler kam es in den vergangenen Wochen zu heftigen Konflikten, letztere wurde bereits von einer Kandidatur bei der Vorwahl für die Gemeinderatswahlen im Herbst ausgeschlossen.

Vorwürfe um Parteifinanzen

Potocnik selbst sah sich mit Vorwürfen rund um die Parteifinanzen konfrontiert. „Übrig bleiben, nach einer Prüfung eines Wirtschaftsprüfers, Fehler bei der Übertragung in die Transparenzdatenbank und ein fehlender Beleg von 37 Euro, der derzeit noch nicht auffindbar ist. Dabei wurden u.a. – so banal das ist – von mir gelieferte Exceltabellen, Werte in Höhe von 12.000 Euro. von der Bundesorganisation einfach nicht übertragen. Sämtliche Diskrepanzen konnten aufgelöst werden, ich habe ein reines Gewissen“, betont Potocnik.

„Bundesorganisation hat den Überblick verloren“

Potocnik zeigt sich auch über die Vorgehensweise der Bundespartei enttäuscht: „Mir parteischädigendes Verhalten zu unterstellen, entbehrt jeder Grundlage. Was hingegen wirklich parteischädigend ist, dass ein Wahlprozess einfach abgebrochen wird und der Einsatz von vielen engagierten Menschen, die ihre Stimme bei der Vorwahl abgegeben haben, als Partei einfach zu kübeln, ein ganzes Stadtteam zu zerstören und die damit auch die OÖ Landtagswahl zu gefährden. Ich habe den Eindruck, dass die Bundesorganisation der Neos den Überblick verloren hat.“

Gerüchte um Antreten als eigene Bürger-Liste

Gerüchte, dass er mit den Linzer Mitstreitern jetzt als eigene Liste bei den Wahlen im Herbst antritt, will Potocnik noch nicht bestätigen: „Wenn ich politisch noch einmal aktiv werde, möchte ich diese 10, 11 Prozent bekommen, um realistisch in die Stadtregierung zu kommen.“ Noch am Samstag will sich Potocnik mit den Betroffenen treffen und die weitere Vorgehensweise besprechen.


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