Linzer KPÖ fordert größere Gehsteige und Tempo 30
LINZ. Ende April ereigneten sich wie berichtet zwei Verkehrsunfälle in der Linzer Innenstadt. Beide hatten Tote und Schwerverletzte zur Folge. Mögliche Gegenmaßnahmen sollen im nächsten Gemeinderat am 27. Mai besprochen werden. Während die Grünen eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern im gesamten Stadtviertel fordern, tritt die Linzer KPÖ unter anderem für größere Gehsteige und richtige Fahrradwege ein.

„Die Straßen verkleinern, dafür die Gehsteige vergrößern, richtige Fahrradwege neben einer durchgängigen Busspur, Tempo 30 und andere bauliche Veränderungen, die insgesamt die Straßen entschleunigen und sicherer machen - Das wäre die Antwort einer ambitionierten Verkehrs- und Stadtpolitik auf eine unbefriedigende und für Fußgänger und Radfahrende gefährliche Situation“, führt der Linzer KPÖ Verkehrssprecher Michael Schmida aus.
Humboldt-und Dinghoferstraße für Gegenverkehr öffnen
Ein weiterer Vorschlag ist, die Humboldt- und Dinghoferstraße für Gegenverkehr zu öffnen. Die Stadt Linz habe in den 70er-Jahren bereits versprochen, dass die beiden Durchzugs-Schneisen unterbrochen werden würden, sobald die Autobahn A7 durchgängig befahrbar sei. „Wie immer werden Maßnahmen, die nicht in erster Linie dem Autoverkehr dienen, nur versprochen, aber fast nie eingehalten. Eine Taktik, die auch aus der jüngeren Zeit, zum Beispiel bei den Vertröstungen rund um eine menschenfreundlichere Nibelungenbrücke, bekannt ist“, kritisiert Schmida.
Hein: „Erhebliche Zeitverluste“
Von baulichen Maßnahmen und einer Höchstgeschwindigkeit von Tempo 30 im gesamten Viertel sprechen auch die Linzer Grünen. Wenig Freude mit Tempo 30 hat hingegen der Linzer Vizebürgermeister und Verkehrsreferent Markus Hein (FPÖ). „In Nebenstraßen haben wir in Linz nahezu flächendeckend Tempo 30. Die Forderungen der Grünen sind weltfremd. Gesetze und Verordnungen müssen nachvollziehbar sein, damit sich die Menschen auch daran halten. Der öffentliche Verkehr wird damit ausgebremst. Busse der Linz Linien und auch Regionalbusse würden dadurch erhebliche Zeitverluste in Kauf nehmen müssen. Mit uns Freiheitlichen wird es diese Autofahrer-Schikane nicht geben“, sagt der Stadtpolitiker.
Die KPÖ kündigt eine Anfrage beim nächsten Gemeinderat an. Dabei soll in Erfahrung gebracht werden, wie die Politik Menschen die Straßen in der Linzer Innenstadt zurückgeben will.
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