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Linzer Süden: Großprojekt "Sommerfeld Ebelsberg" verzögert sich

Anna Fessler, 21.02.2023 15:09

LINZ. Der Linzer Süden wächst: vor allem die Stadtteile Ebelsberg und Pichling mit der solarCity verzeichnen in den vergangenen Jahren starkes Bevölkerungswachstum. Damit steigt auch der Bedarf nach leistbarem Wohnen. Mit dem Projekt „Sommerfeld Ebelsberg“ soll langfristig für rund 6000 Menschen Wohnraum geschaffen werden, die Fertigstellung wird sich allerdings verzögern.

In Ebelsberg entsteht auf dem Areal der ehemaligen Hillerkaserne das derzeit größte Stadterweiterungsprojekt in Linz. (Foto: Foto: HWSF Privatstiftung)
In Ebelsberg entsteht auf dem Areal der ehemaligen Hillerkaserne das derzeit größte Stadterweiterungsprojekt in Linz. (Foto: Foto: HWSF Privatstiftung)

Jeder sechste seit 2013 zugezogene Linzer wohnt entweder in Pichling, Ebelsberg oder in der solarCity. Grund dafür sind auch die Stadterweiterungsprojekte: ein Fünftel aller seit 2013 gebauten Wohnungen in Linz befinden sich südlich der Traun. Das macht die Stadtteile für junge Familien attraktiv. Auffällig ist dabei, dass Pichling einen höheren Anteil an 30-39-jährigen aufweist, während Ebelsberg in der Gruppe der 50-59-jährigen deutlich über dem Linz-Schnitt liegt.

Altersstruktur: Junges Pichling

„Der Fokus der Stadterweiterung war im vergangenen Jahrzehnt klar auf Pichling gerichtet, wo auch zahlreiche, teils größere Wohnvorhaben umgesetzt wurden. Dies erklärt auch, warum hier anteilsmäßig vergleichsweise mehr Menschen in ihren Dreißigern leben – dies ist in der Regel der Zeitraum, in denen viele Menschen eine Familie gründen und neuen Wohnraum benötigen.“, sagt Planungsstadtrat Dietmar Prammer.

Er erwartet mit der Umsetzung des Projekts „Sommerfeld Ebelsberg“ eine Angleichung der Altersstruktur beider Stadtteile. Das Projekt auf dem Areal der ehemaligen Hiller-Kaserne wird in mehreren Etappen umgesetzt. Noch in diesem Jahr beginnt die Sanierung und Revitalisierung von elf denkmalgeschützten Gebäuden. Darin sollen künftig Mietwohnungen, Büroflächen und ein Kindergarten Platz finden. Dafür ist, im Gegensatz zu den geplanten Neubauten keine Umweltsverträglichkeitsprüfung (UVP) erforderlich.

Sommerfeld Ebelsberg: Baustart kann erst nach UVP erfolgen

Aufgrund einer gesetzlichen Änderung ist das Projekt nun UVP-pflichtig. Dazu müsse zuerst in Absprache mit dem Land Oberösterreich der Umfang der Prüfung geklärt werden, sagt Prammer. In einem nächsten Schritt werden die Planungen angepasst, bevor das Verfahren eingeleitet werden kann. Laut Umweltbundesamt liegt die mittlere Verfahrensdauer für eine UVP vom Einbringen des Genehmigungsantrages bis zur Entscheidung bei 16,8 Monaten. Rechnet man vom Beginn der öffentlichen Auflage (Vollständigkeit der Unterlagen) bis zur Entscheidung sind es 7,3 Monate. Das Projekt sei dennoch „alternativlos“, so Prammer, da sich die Menschen ansonsten in den Umlandgemeinden ansiedeln würden und von dort mit dem Auto einpendeln würden.

VS Pichling und Hort: Fertigstellung diesen Sommer geplant

Die Stadt Linz prüft die Auswirkungen des Projekts auf Infrastruktur und Verkehr. In diesem Zusammenhang spricht Hans-Martin Neumann, Stadtentwicklungsdirektor von Linz, die Erweiterung der Volksschule Pichling sowie die Adaptierung des Hortes in Pichling an. Die Fertigstellung des Projekts soll noch diesen Sommer erfolgen. Was die Gesundheitsversorgung betrifft, sei man bereits in Austausch mit der ÖGK, sagt Prammer, hier sind Primärversorgungszentren für den Süden angedacht. Allerdings herrscht bereits jetzt ein Mangel an Ärzten im Süden von Linz, insbesondere an Kinderärzten. Das geplante Hallenbad in Ebelsberg verzögert sich aufgrund vorgezogener Investitionen der Linz AG in den Photovoltaik-Ausbau.

Mobilitätslösung nötig

Das kontinuierliche Bevölkerungswachstum macht auch Verkehrslösungen dringend erforderlich. Ein Mobilitätskonzept für Ebelsberg, Pichling und die solarCity wird derzeit erarbeitet. In Planung befinden sich zwei Buslinien: die Linie 13 soll vom Pichlinger See bis zum Mühlkreisbahnhof führen und die Linie 14 von der Haltestelle Ennsfeld über den Bahnhof Ebelsberg zum Hafen. Auch hier ist Geduld gefragt: die ÖBB hat den viergleisigen Westbahn-Ausbau zwischen Kleinmünchen und dem Hauptbahnhof auf 2032 verschoben, „erst dadurch lässt sich die S-Bahn realisieren“, so Prammer.


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