"Investorenwünsche dürfen nicht der Maßstab sein": Anrainer starten Petition gegen Hochhaus in der Mozartstraße
LINZ. An der Ecke Mozartstraße/Dametzstraße soll bekanntlich das 36 Meter hohe „The Mozart“ entstehen. Nun haben Bürger eine Petition gegen das Projekt gestartet.

Investor Christian Lengauer plant an jener Stelle, an der zuvor das markante „Hackl-Haus“ gestanden ist, die Errichtung eines 36 Meter hohen Gebäudes, bestehend aus zwei Baukörpern. Im unteren Teil sollen die Wirtschaftskammer und Lengauers „Weekend“-Verlag Platz finden, darüber soll ein fünfstöckiges Wohnhaus entstehen.
Projekt muss noch durch den Gemeinderat
Im dritten Anlauf gab der Gestaltungsbeirat grünes Licht für das Projekt, allerdings sind laut aktuellem Bebauungsplan nur 16 Meter Gesimshöhe erlaubt – der Gemeinderat müsste also erst einer Änderung zustimmen, bevor gebaut werden darf. Die Linzer Grünen und LinzPlus haben sich bereits kritisch dazu geäußert, fordern generell schärfere Regeln für Einreichungen im Gestaltungsbeirat.
Anrainer sammeln Unterschriften gegen das Hochhaus
Nun sprechen sich Anwohner gegen das Projekt aus. Mit Unterschriftenliste und Online-Petition wollen sie erreichen, dass der Gemeinderat die Bebauungsplan-Änderung ablehnt. Befürchtet wird eine starke Beschattung der umliegenden Wohngebäude im Winter und mehr Hitzeentwicklung im Sommer. Auch komme es durch den Bau zu einer Zunahme des Kfz-Verkehrs, so die Sorge der Anwohner. „Die Wünsche von Investoren dürfen nicht der Maßstab für die Genehmigung von Bauten und deren Bauhöhe sein!“ kritisiert Rolf Moser, der die Petition gestartet hat.
Grüne Linz fordern sensibleren Umgang mit Altbestand
Unterstützung kommt von den Grünen: Das Projekt sei ohne die von der Stadtklimatologie geforderte Untersuchung in den Gestaltungsbeirat gekommen, so deren Planungssprecher Markus Rabengruber. „Während die Projektanten einmal mehr entgegen den vorgegebenen Dichten im bestehenden Bebauungsplan ein Maximum an Höhe und Dichte für einen Neubau herausquetschen dürfen, scheinen die Interessen und Sorgen der betroffenen Anrainer und Anrainerinnen nur eine untergeordnete Rolle zu spielen“, so Rabengruber weiter. Und: generell fehle die Sensibilität im Umgang mit dem Altbestand, was insbesondere im Neustadtviertel mehr und mehr sichtbar werde.
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