Drama am Steinbergkogel: Lawinenabgang auf Skipiste in Kitzbühel löst Großeinsatz aus
TIROL. Mehrere Lawinen lösen sich plötzlich in Pistennähe am Steinbergkogel in Kitzbühel – eine davon erfasst sogar eine schwarze Abfahrt. Ein Großaufgebot von Rettern sucht stundenlang nach möglichen Verschütteten.

Schrecksekunden am Sonntagmittag im Tiroler Wintersportort Kitzbühel: Gegen 12.25 Uhr donnerten auf der Nordostseite des Steinbergkogels in rund 1.850 Metern Höhe mehrere Lawinen ab – eine davon rutschte rund fünf Meter weit in die schwarze Skipiste Nr. 23 und verschüttete sie auf einer Breite von etwa 50 Metern teilweise.
Ein Skifahrer, der das gefährliche Naturschauspiel beobachtet hatte, schlug sofort Alarm. Innerhalb weniger Minuten lief eine dramatische Rettungsaktion an. Weil zunächst völlig unklar war, ob sich Wintersportler im Bereich der Lawine befunden hatten, rückten 27 Bergretter aus Kitzbühel und Kirchberg, drei Lawinensuchhunde mit Hundeführern, zwei Alpinpolizisten sowie fünf Mitarbeiter der Kitzbüheler Bergbahn zur Unglücksstelle aus. Unterstützt wurden sie aus der Luft von zwei Notarzthubschraubern und einem Helikopter der Polizei, die die Lawinenkegel aus der Luft absuchten.
Die Anspannung bei den Einsatzkräften war groß. „Zum Zeitpunkt der Alarmierung war nicht klar, ob jemand verschüttet wurde. Wir mussten mehrere Bereiche durchsuchen – das war ein erheblicher Aufwand“, berichtet Florian Obermoser, Einsatzleiter der Bergrettung Kitzbühel.
Lawinen teils 160 Meter breit
Insgesamt gingen mehrere Lawinen in unmittelbarer Nähe zueinander ab, teils mit einer Breite von bis zu 160 Metern.
Erst nach stundenlanger intensiver Suche und mehreren Augenzeugenbefragungen konnte schließlich Entwarnung gegeben werden: Niemand war verschüttet worden. Gegen 16.30 Uhr wurde der aufwendige Einsatz offiziell beendet.
Die Ursache für die Lawinen dürfte in der derzeit angespannten Schneesituation liegen – Neuschnee, Windverfrachtungen und wechselhafte Temperaturen erhöhen das Risiko derzeit erheblich. Die Behörden mahnen zu äußerster Vorsicht im freien Gelände.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden