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Tirol setzt auf Wasserkraft: Neues Kraftwerk versorgt 7.000 Haushalte mit grünem Strom

Tips Logo Thomas Leitner, 03.04.2025 09:52

TIROL. Mit dem Bau des Wasserkraftwerks Elsbethen startet Tirol ein zukunftsweisendes Energieprojekt. Ab 2027 liefert die Anlage sauberen Strom für 7.000 Haushalte – nachhaltig, regional und krisensicher.

Wasserfassung mit Fischwanderhilfe (Foto: Patscheider & Partner GmbH)
Wasserfassung mit Fischwanderhilfe (Foto: Patscheider & Partner GmbH)

In der Marktgemeinde Hopfgarten in Tirol ist der Baustart für eines der ambitioniertesten Energieprojekte der Region erfolgt: Das neue Wasserkraftwerk Elsbethen an der Kelchsauer Ache wird ab 2027 rund 30 Millionen Kilowattstunden Ökostrom pro Jahr erzeugen – genug, um etwa 7.000 Haushalte nachhaltig zu versorgen. Das Projekt gilt als Meilenstein auf dem Weg zu einer klimafreundlichen, unabhängigen Energiezukunft.

Strom aus der Natur – mit Verantwortung für kommende Generationen

Hinter dem Projekt stehen die Kommunalbetriebe Hopfgarten (60 Prozent) und die Österreichischen Bundesforste (40 Prozent). Gemeinsam investieren sie 35 Millionen Euro in die moderne Anlage. Bundesminister Norbert Totschnig sieht darin ein Vorzeigeprojekt für Österreichs Energiewende: „Erneuerbare Energie im Einklang mit der Natur zu gewinnen, ist entscheidend für eine unabhängige und klimafreundliche Zukunft.“

Das neue Kraftwerk ist bereits das zehnte Wasserkraftwerk der Bundesforste, in Tirol nach Langer Grund und Tegesbach das dritte. „Wir sind überzeugt davon, dass an der Energiewende kein Weg vorbeiführt“, betont ÖBf-Vorstandssprecher Georg Schöppl.

Sichere Energieversorgung – auch bei Stromausfällen

Die Kommunalbetriebe Hopfgarten betreiben seit über 100 Jahren ein eigenes Stromnetz. Mit dem fünften Kraftwerk erreichen sie nun die bilanziell vollständige Versorgungsunabhängigkeit für ihre Netzkunden. Dank „Inselbetriebsfähigkeit“ bleibt die Energieversorgung sogar bei externen Störungen wie Blackouts erhalten.

Technisch setzt das Kraftwerk auf eine 5,4 km lange Druckrohrleitung, zwei leistungsstarke Pelton-Turbinen und modernste Infrastruktur. Gleichzeitig wird größter Wert auf ökologische Begleitmaßnahmen gelegt: Amphibienzäune schützen heimische Arten, eine Fischaufstiegshilfe sowie die garantierte Restwasserabgabe sichern den natürlichen Lebensraum der Kelchsauer Ache.

Impuls für Region, Natur und Zukunft

Das Projekt bringt nicht nur grüne Energie, sondern auch direkte Verbesserungen für die Region. So werden Ufersicherungen, Straßenabschnitte und das Trinkwassernetz erneuert, ebenso wie die Glasfaser- und Stromversorgung ausgebaut. Tirols Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler unterstreicht: „Ziel des Landes Tirol ist es, bis 2050 vollständig auf fossile Energieträger zu verzichten – damit künftige Generationen ihren Energiebedarf nachhaltig und umweltfreundlich aus heimischen, erneuerbaren Quellen decken können.“


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