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Oberösterreich zählt elf Verkehrstote in den ersten drei Monaten des Jahres

Tips Logo Melissa Untersmayr, 02.04.2025 20:00

OÖ. Im ersten Quartal des Jahres 2025 sind in Oberösterreich elf Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen, um eine Person weniger als im Vorjahr. Doch die Zahl der Unfälle steigt mit zunehmendem Verkehr in den Frühlingsmonaten, warnt der VCÖ (Verkehrsclub Österreich).

Symbolfoto (Foto: stock.adobe.com/Gerhard Bittner KAUFBILD.de)
Symbolfoto (Foto: stock.adobe.com/Gerhard Bittner KAUFBILD.de)

Laut einer aktuellen VCÖ-Analyse ist die Zahl der Verkehrstoten in Oberösterreich im ersten Quartal 2025 leicht rückläufig. Elf Menschen verloren bei Unfällen ihr Leben. Drei davon im Bezirk Linz-Land, jeweils zwei in den Bezirken Gmunden und Urfahr-Umgebung sowie je eine Person in den Bezirken Braunau, Ried und Wels-Land. Im Vergleich der Bundesländer liegt Oberösterreich mit dieser Zahl nach Niederösterreich (21 Verkehrstote) an zweiter Stelle.

Besonders alarmierend: In den vergangenen drei Jahren passierten im zweiten Quartal doppelt so viele tödliche Verkehrsunfälle wie in den ersten drei Monaten des Jahres. Dies sei auch auf den steigenden Motorradverkehr zurückzuführen, betont der Verkehrsclub VCÖ.

VCÖ fordert Tempolimit 80 auf Freilandstraßen

Im Jahr 2030 will Österreich weniger als 207 Verkehrstote zählen. Um dieses Verkehrssicherheitsziel zu erreichen, fordert der VCÖ strengere Maßnahmen: unter anderem vermehrt Tempolimit 80 km/h statt 100 km/h auf Freilandstraßen sowie mehr Kontrollen zur Einhaltung der Tempolimits und höhere Strafen bei Geschwindigkeitsüberschreitungen.

Die Schweiz gilt im Hinblick auf Verkehrssicherheit als Vorbild. Dort liegt das generelle Tempolimit auf Autobahnen bei 120 km/h und auf Freilandstraßen bei 80 km/h. Zudem sind die Strafen für Verkehrsverstöße höher, und die Toleranzgrenze für Tempoüberschreitungen ist niedriger als in Österreich. 2024 kamen auf Österreichs Straßen insgesamt 349 Menschen ums Leben, wie Daten des Innenministeriums zeigen. Im Vergleich: lediglich 250 Verkehrstote in der Schweiz.

Neben hohen Geschwindigkeiten sind auch Ablenkung und Unachtsamkeit zentrale Risikofaktoren für Verkehrsunfälle. „Wer mit dem Handy am Ohr telefoniert, reagiert so langsam wie ein Alkolenker mit 0,8 Promille. Auch deshalb sollte 'Handy am Steuer' in Österreich endlich ins Vormerksystem aufgenommen werden, wie es in der Mehrzahl der EU-Staaten bereits der Fall ist“, fordert VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky.

Öffentlicher Verkehr als sicherere Alternative

Bahn- und Busverbindungen sind deutlich sicherer als der Pkw-Verkehr. Auch deshalb sieht der VCÖ den Ausbau des öffentlichen Verkehrs als wichtige Maßnahme. Neben Linienbussen und Zügen könnten Anrufsammeltaxis (AST) und Discobusse zur Unfallprävention beitragen.

Zudem appelliert der Verkehrsclub an alle Verkehrsteilnehmer, durch rücksichtsvolles und aufmerksames Fahren selbst zur Verkehrssicherheit beizutragen. Wichtige Grundsätze, die jeder und jede beim Fahren umsetzen sollte: „Gleiten statt Rasen“, „Don't Phone & Drive“ und „Don't Drink & Drive“.


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