Hypo Oberösterreich zieht „gute“ 2024-Bilanz, mit Trendwende bei privater Wohnbaufinanzierung
OÖ/LINZ. „Es ist ein gutes Jahresergebnis, bei entsprechendem Wachstum, das fortgesetzt wurde“, so Klaus Kumpfmüller, Vorstandsvorsitzender der HYPO Oberösterreich. Nach der Aufsichtsratssitzung am Montag wurde am Dienstag die Bilanz zum Geschäftsjahr 2024 präsentiert.

Trotz schwierigem Umfeld konnte der Wachstumskurs im Kundengeschäft fortgesetzt werden. „Unser Finanzierungsvolumen ist deutlich über dem Marktdurchschnitt gewachsen und auch bei der Neukundengewinnung konnten wir den Schwung aus dem Vorjahr mitnehmen und über 3.100 neue Kunden begrüßen. Besonders erfreulich ist, dass wir bei der privaten Wohnbaufinanzierung die Trendwende einleiten konnten und nach dem Rückgang 2023 dieses Jahr ein Wachstum von 16,4 Prozent erzielt haben“, führt Vorstandsvorsitzender Klaus Kumpfmüller aus.
Finanzierungsvolumen gesteigert, Jahresüberschuss gesunken
Die konkreten Zahlen (gerundet):
Trotz auch 2024 schwierigem Umfeld konnte die HYPO OOE das Finanzierungsvolumen um 6,7 Prozent auf 6,57 Milliarden Euro (2023: 6,15 Milliarden) steigern. Hauptverantwortlich für die Ausweitung des Finanzierungsvolumens war das Kundensegment Großkunden, in dem sich das Volumen um 13,3 Prozent auf 3,74 Milliarden Euro (2023: 3,3 Milliarden) erhöhte.
„Eine schöne Entwicklung gibt es auch beim Wohnbau“, so Kumpfmüller: Im privaten, frei finanzierten Wohnbau wurde ein Neuvolumen von 187,1 Millionen Euro (2023: 160,6 Millionen Euro) erreicht. „Im Kreditgeschäft sind wir deutlich stärker gewachsen als der Branchen-Durchschnitt und konnten so unsere Marktanteile weiter ausbauen – sowohl im Bereich der privaten Wohnbaufinanzierung als auch bei den Wohnbauträgern und im institutionellen Geschäft.“
Deutliche Zuwächse gab es auch beim Zinsüberschuss (101,8 Millionen Euro) und beim Provisionsergebnis (18,2 Millionen Euro). Das Einlagenvolumen entwickelte sich stabil und belief sich auf 2,93 Milliarden Euro.
Die Bilanzsumme konnte 2024 geringfügig auf 8,75 Milliarden Euro (2023: 8,68 Milliarden Euro) gesteigert werden.
Im Vergleich zum rekordverdächtigen Geschäftsjahr 2023 verringerte sich der Konzernjahresüberschuss vor Steuern auf 30,8 Millionen Euro (2023: 42,9 Millionen Euro). Der Grund seien inflationsbedingte Aufwandssteigerungen und höhere Kreditrisikovorsorgen. „Angesichts der konjunkturellen Lage haben wir unsere Kreditrisikovorsorgen auch 2024 erheblich ausgeweitet“, so Vorstandsmitglied Thomas Wolfsgruber. Zum Bilanzstichtag liegen sie bei 46,5 Millionen Euro (2023: 28,5 Millionen Euro). Die Verwaltungsaufwendungen sind von 66,5 Millionen Euro auf 70,6 Millionen gestiegen.
Rating A+ mit stabilem Ausblick
Die wichtige NPL (Non performing loans)-Ratio betrug mit Ende 2024 2,45 Prozent (2023: 1,35 Prozent). Die Kernkapitalquote der Hypo OOE liegt bei 13,2 Prozent (2023: 14,1 Prozent), das Rating (S&P) bei A+ mit stabilem Ausblick.
Für die Eigentümer wird laut Kumpfmüller eine Dividende in Höhe von rund 5,3 Millionen Euro ausgeschüttet, beschlossen vom Aufsichtsrat. Haupteigentümer ist das Land OÖ mit 50,57 Prozent. 48,59 Prozent der Aktien hält die HYPO Holding GmbH, an der die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich Aktiengesellschaft (41,14 Prozent) und die Oberösterreichische Versicherung Aktiengesellschaft (7,45 Prozent) beteiligt sind.
Die Zahl der Beschäftigten bei der Hypo OOE ist 2024 um zwölf Vollzeitäquivalente erhöht worden. Elf Standorte, davon zehn in OÖ und eine in Wien, zählt die Bank. Standorte würden nicht geschlossen, „wir investieren und modernisieren die bestehenden.“
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„Haben unsere Hausaufgaben gemacht“
„Wir sind gut in das Jahr 2025 gestartet, sowohl auf der Finanzierungsseite als auch im Bereich Einlagen“, blickt Kumpfmüller zuversichtlich auf das Jahr 2025. Aufgrund sinkender Zinsen, weiterhin Rezession und Unsicherheit am Markt sowie neuen Belastungen wie der erhöhten Bankenabgabe werde es ertragsmäßig aber schwieriger. „Wir sind trotzdem zuversichtlich, wir haben unsere Hausaufgaben gemacht.“ Die Hypo OOE rechnet mit 5,4 Millionen Euro Bankenabgabe statt bisher 1,5 Millionen Euro.
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