Lateinamerikanische Botschafterdelegation besucht Oberösterreich
OÖ/LINZ. Im Zeichen der Vertiefung wirtschaftlicher, technologischer und kultureller Partnerschaften zwischen Oberösterreich und den Staaten Lateinamerikas stand der Besuch einer Botschafterdelegation in Oberösterreich am Freitag.

Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) empfing in Vertretung von Landeshauptmann Thomas Stelzer eine hochrangige Delegation lateinamerikanischer Botschafter unter der Leitung von S.E. Juan Francisco Facetti, Botschafter Paraguays und Vorsitzender der lateinamerikanischen Botschafter in Österreich.
In ihrer Eröffnungsrede betonte Haberlander: „Oberösterreich ist ein Land der Begegnungen. Ein Land, das stolz auf seine Traditionen ist – genauso stolz wie auf seine Offenheit für Neues. Wir sind geprägt von einer Kultur des Fleißes, des Innovationsgeistes und eines tief verwurzelten Gemeinschaftssinns. Es freut mich, dass wir heute Menschen hier haben, die ihrerseits aus Ländern kommen, die für Leidenschaft, Herzlichkeit und kulturelle Vielfalt bekannt sind.“
Ziele: Innovation, Technologie und nachhaltige Kooperation
Die Delegation, bestehend aus zehn Botschafterinnen und Botschaftern sowie Diplomaten aus Paraguay, Costa Rica, Ecuador, Argentinien, Peru, Guatemala, der Dominikanischen Republik, El Salvador, Brasilien und Panama, informierte sich über Oberösterreichs Schlüsselindustrien. Im Fokus standen Branchen wie Maschinenbau, erneuerbare Energien, Digitalisierung und Pharmazie. Das Besuchsprogramm umfasste zudem einen Welcome-Brunch bei der Business Upper Austria sowie eine Führung bei dem Feuerwehrtechnik-Ausstatter Rosenbauer.
Wirtschaftliche Brücken schlagen
Oberösterreich, das mit 25 Prozent der österreichischen Gesamtexporte als industrielles Zugpferd gilt, sieht in Lateinamerika einen wichtigen strategischen Partner: „Es ist ein Kontinent der Zukunft: dynamisch, voller junger Talente, reicher Ressourcen und visionärer Ideen. Ich bin überzeugt: Unsere beiden Regionen – Österreich und Oberösterreich und Ihre Heimatländer – können noch mehr miteinander gestalten“, stößt Haberlander eine weitere Vertiefung der wirtschaftlichen Beziehungen an.
Ende 2024 haben sich die Europäische Union und der Mercosur – bestehend aus den Ländern Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay – nach fast 25 Jahren intensiver Verhandlungen auf ein umfassendes Handelsabkommen geeinigt. Dieses Abkommen, das heuer in Kraft treten soll, ist das größte Freihandelsabkommen der EU und schafft mit 708 Millionen Konsumenten den weltweit größten gemeinsamen Markt.
Kultur und Wissenschaft im Fokus
Neben den Gesprächen zu wirtschaftlichen Themen wurden auch kulturelle und wissenschaftliche Initiativen aus Oberösterreich vorgestellt. Darunter die neue Digitaluni IT:U, die auf großes Interesse bei den Gästen stieß. Botschafter Facetti betonte: „Lateinamerika und Europa können voneinander lernen – sei es bei nachhaltiger Energie, Bildung oder digitaler Transformation.“
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