Mühlviertler Jungbäuerin setzt auf Anbau von Safran
MÜHLVIERTEL. Ganz neue Wege geht die 27-jährige Luftenbergerin Carina Hanl. Sie baut auf ihrem elterlichen Bauernhof Safran an. Auch mit hierzulande in der Landwirtschaft seltenen Pflanzen und mediterranen Kräutersorten experimentiert die Jungbäuerin.

Manchmal macht man Pläne für sein Leben und dann kommt irgendwie doch alles anders. So war es auch bei Carina Hanl. Landwirtin – diesen Beruf habe sie sich niemals vorstellen können, erinnert sich die 27-Jährige mit einem Schmunzeln zurück. Stattdessen schlug sie nach der Schulzeit eine Laufbahn im Tourismus ein. Kurz vor Corona gipfelte diese sogar in zwei tollen Jobangeboten: Einerseits hätte die junge Luftenbergerin damals die Leitung eines Hotels übernehmen können, andererseits bot sich ihr die Chance, auf einem Kreuzfahrtschiff anzuheuern. Carina Hanl entschied sich für keine der beiden Arbeitsstellen und nutzte die pandemiebedingte Pause für einen Ausstieg aus dem beruflichen Hamsterrad. „Ich dachte damals viel darüber nach, wo ich eigentlich im Leben hin will“, erinnert sie sich.
Safrananbau in der Wachau weckte Interesse
Zufällig stieß sie in dieser Zeit der innerlichen Neuausrichtung auf einen Betrieb in der Wachau, der Safran anpflanzte. „Ich wusste gar nicht, dass Safran in unseren Breiten überhaupt wächst. Ich war fasziniert davon und begann, mich intensiv mit diesem edlen Gewürz auseinanderzusetzen“, blickt die Luftenbergerin zurück. Dann machte sie Nägel mit Köpfen. Für einen ersten Anbauversuch mit 600 Knollen stellte ihr ihr Vater ein Stück seiner Felder zur Verfügung. Zur Freude aller Beteiligten gediehen die Pflanzen sehr gut. „Nun war es um mich geschehen und ich wollte diesen Weg unbedingt weitergehen“, so Hanl.
Landwirtschaftliche Ausbildung abgeschlossen
Noch im selben Jahr begann sie in Hagenberg eine landwirtschaftliche Ausbildung, die sie 2021 abschloss. Ihre Anbauexperimente weitete die Jungbäuerin immer mehr aus. Ihre Eltern, die noch den Betrieb führen, überzeugte sie davon, auf biologische Landwirtschaft umzustellen. Im Vorjahr pflanzte die heute 27-Jährige neben Safran auch noch Pfefferminze, Thymian, Stevia und Lavendel an, die sie u. a. zu Hydrolaten, ätherischen Ölen oder Salzmischungen verarbeitete. Aus Färberdistel und Hanf produzierte sie hochwertige Öle. Ende des Vorjahres eröffnete Hanl sogar ihren eigenen Hofladen, der an jedem 1. Donnerstag im Monat nachmittags geöffnet hat. Ihre Produkte der Marke Safina können auch in Regionalläden (z. B. Rieder Marktplatzl und der Luftenberger Weinhandlung von Stefanie Höflinger) sowie über ihren Webshop (www.safina.at) gekauft werden.
Klimawandel bringt Umdenken mit sich
„Der Klimawandel bringt es mit sich, Landwirtschaft neu zu denken. Es wird nicht leicht, aber sich darüber ständig zu beklagen, bringt uns nicht weiter. Ich versuche auch die Chancen zu erkennen und die Veränderungen für neue Wege zu nutzen. Pionierarbeit zu leisten und mutig weitergehen ist meine Devise“, sagt Carina Hanl.
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