20 Jahre Einsatz in Unawatuna: „Helfen wird nicht einfacher“

Zwei Häuser und vier Küchenanbauten wurden gebaut, Schul- und Spielsachen für die Kinder besorgt, Patenschaften vermittelt, Fahrräder gekauft, der Kindergarten vollständig restauriert und insgesamt zehn Tonnen Reis verteilt: Die Bilanz des gut zweimonatigen Aufenthalts von Margit Wengler in Sri Lanka kann sich sehen lassen. Dabei ist „Helfen nicht mehr leicht“, weiß die St. Martinerin, denn auch die Baumaterialien sind sehr teuer geworden. Seit 20 Jahren engagiert sie sich in Unawatuna im Süden Sri Lankas, kennt nicht nur die Leute dort, sondern auch ihre Sorgen. „Die Menschen hungern, sie können sich Lebensmittel nicht mehr leisten und leben teils in menschenunwürdigen Behausungen. Bildung ist für Kinder aus Armenfamilien unbezahlbar.“

Hilfe zur Selbsthilfe

Deshalb sind ihr auch Patenschaften so wichtig. Generell hält es Wengler ganz nach dem Montessori-Leitsatz „Hilf mir, es selbst zu tun“: „Ich kann nicht nur ein Haus bauen – die Familien müssen auch leben und dieses erhalten können.“ So unterstützt sie etwa Frauen mit Nähmaschinen oder Backöfen, damit sie von zu Hause aus den Lebensunterhalt verdienen können. Mit Erfolg: Eine Frau bekam den Auftrag für Hotel-Vorhänge, andere gestalteten Taschen für ein Café, wieder eine andere kochte für die Arbeiter auf Baustellen. Mit ihren Projekten schafft sie kurzzeitig auch Arbeitsplätze für Maurer, Maler, Zimmerer. „Die Leute wissen, wenn ich komme, kommt Hilfe.“

Möglich ist das alles nur dank dem großen Netzwerk an Spendern, Gönnern und Mithelfern, die Margit Wengler das ganze Jahr hindurch finanziell unterstützen. In einigen Geschäften, im Pflegerhof in Rohrbach-Berg sowie bei Märkten gibt es zudem Gewürze und Mehlspeisen zugunsten des Sri Lanka-Hilfsprojektes zu kaufen.