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Großbrände im Bezirk Rohrbach: „Man hat keine Zeit mehr zum Nachdenken, man muss liefern“

Petra Hanner, 07.04.2025 08:28

BEZIRK ROHRBACH. Rohrbachs Feuerwehren ließen das „Jahr der Brände“ bei der Bezirkstagung im Rohrbacher Centro noch einmal Revue passieren.

In großer Runde wurden drei fordernde Brände aus dem Jahr 2024 noch einmal analysiert. (Foto: Hanner)
  1 / 5   In großer Runde wurden drei fordernde Brände aus dem Jahr 2024 noch einmal analysiert. (Foto: Hanner)

Das Jahr 2024 war geprägt von herausfordernden Einsätzen. Einer von ihnen war der Großbrand im Rohrbach-Berger Stadtzentrum, bei dem auch ein Mensch ums Leben kam. Dramatisch schilderte etwa Einsatzleiter Martin Wakolbinger, wie er eine weitere Person vor dem Sprung in die Tiefe bewahren konnte, ehe ihn die Mannschaft der Bezirksdrehleiter in einer Bilderbuchaktion retten konnte. „Alleine deswegen hat sie sich mehr als abbezahlt“, bilanziert Wakolbinger und betonte, dass man so einen gewaltigen Einsatz nur über bestes Teamwork bewältigen kann.

In sicheren Händen

Auch Einsatzleiter Walter Weidinger von der Feuerwehr Peilstein blickte gemeinsam mit Sägewerksbesitzer Josef Lauss aus Peilstein auf das gewaltige Feuer in einer Maschinenhalle im Sägewerk im August des Vorjahres zurück. „Bei so einem Einsatz zeigt sich die Bedeutung einer guten Ausbildung. Man hat nämlich in diesem Moment keine Zeit zum Nachdenken, da muss man liefern“, resümierte der Einsatzleiter und Josef Lauss bestätigte: „Natürlich war es emotional, aber wir haben uns in jedem Moment in sicheren Händen gefühlt. Ein großes Lob gebührt der Einsatzleitung!“

Emotionale Momente

Auch der Einsatzleiter der Feuerwehr Sarleinsbach, Roland Katzinger, erlebte beim Brand einer Kräutertrocknungsanlage in Schölling bange Minuten. „Wir wussten lange nicht, ob wir die angrenzenden Gebäude schützen können. Als ich der Familie dann sagen konnte, dass sie die Nacht im eigenen Bett verbringen können, war das ein sehr emotionaler Moment.“

Unbezahlbarer Dienst

Bezirkskommandant Thomas Stockinger dankte bei seiner ersten Bezirkstagung in dieser Funktion seinen Wehren für ihren Einsatz: Würde die öffentliche Hand die dokumentierten ehrenamtlich geleisteten 491.729 Stunden im Bezirk Rohrbach laut Tarifordnung entlohnen, wäre das ein Gegenwert von 15,9 Millionen Euro.

Berichtet wurde auch über Neuerungen im Bezirk, etwa den erstmaligen Einsatz des neuen Löschsystems Drill-X als Ergänzung zur Drehleiter sowie die Einführung von sogenannten Feuerlösch- und Katastrophen-Zügen (F-KAT). Im Zuge dessen wird im kommenden Jahr im Bezirk Rohrbach ein Waldbrand-Fahrzeug stationiert, das für Waldbrand-Einsätze in ganz Oberösterreich und vermutlich darüber hinaus verwendet wird.

Ehre, wem Ehre gebührt

Geehrt wurde die Firma Internorm mit der großen Florian-Ehrenmedaille in Bronze als feuerwehrfreundlicher Betrieb. Im Rahmen des Jugendlagers 2024 stellte das Unternehmen nicht nur sein Betriebsgelände kostenlos zur Verfügung, auch dürfen die Mitarbeiter, die einer Feuerwehr angehören, ihren Arbeitsplatz im Einsatzfall jederzeit verlassen.

Abschnittskommandant Christian Simmel erhielt das Verdienstzeichen dritter Stufe des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes für seine Verdienste um das Feuerwehrwesen.


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