Gallneukirchner Präsidentin Christine Huber (62): „Will Volkskultur sichtbar machen“
GALLNEUKIRCHEN. Christine Huber aus Gallneukirchen wurde zur ersten weiblichen Präsidentin des OÖ. Forums Volkskultur mit Sitz in Linz gewählt. Im Tips-Talk gibt die 62-jährige pensionierte Schuldirektorin und Schulqualitäts-Managerin Einblick in ihre neue Aufgabe: „Die Volkskultur vermittelt Lebensfreude und Lebenssinn. Wir wollen die Menschen berühren.“

Huber war bereits seit 2017 als Vizepräsidentin im Vorstand des OÖ. Forums Volkskultur tätig. Bereits seit Jugendtagen an war die Gallneukirchnerin in mehreren Sparten der Volkskultur aktiv: Landjugend, Volkstanz, Kienzl-Chor oder Goldhauben.
Tips:Was ist das OÖ Forum Volkskultur überhaupt?
Huber:Es ist eine Interessensvertretung aller Menschen, die für die Volkskultur tätig und aufgeschlossen sind, der volkskulturellen Verbände und der Volkskultur in Oberösterreich. Gegründet wurde es am 1. Oktober 1992.
Tips: Worin liegen die Aufgaben?
Huber: Die Aufgabe des Forums ist, Menschen für die Volkskultur zu begeistern, sie zu vernetzen, auf die Lebendigkeit und Vielfalt der Volkskultur hinzuweisen und die volkskulturelle Arbeit zu unterstützen. Wir sind da für 25 volkskulturelle Landesverbände mit circa 3.500 Vereinen (von der Blasmusik über Trachtenvereine bis hin zu Vogelfreunden) und mehr als 120.000 Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren.
Tips: Ist Volkskultur etwas, was nur die „ältere“ Generation interessiert – oder auch für die Jüngeren?
Huber: In den volkskulturellen Verbänden sind alle Generationen vertreten. Jüngere begeistern und engagieren sich etwa in der Landjugend, im Blasmusikverband, Amateurtheaterverband und anderen Verbänden. Wir müssen auch neue Wege gehen, dürfen uns zeitgemäßen Entwicklungen, etwa den vielen Vorteilen der Digitalisierung, nicht verschließen. Mit neuen Veranstaltungsformaten und einer zeitgemäßen Öffentlichkeitsarbeit wollen wir die Volkskultur sichtbar machen.
Tips: Sie sind die erste weibliche Präsidentin – was bedeutet es für Sie an der Spitze zu stehen?
Huber:Es ist eine Ehre nach zwei großen Persönlichkeiten, Ehrenpräsident Hans Samhaber und Herbert Scheiböck, nun als erste Frau die Geschicke des OÖ. Forum Volkskultur zu leiten. Es erfüllt mich mit Freude. Es gab sehr positive Reaktionen und viele Glückwünsche.
Tips: Wo liegen heute die Herausforderungen für Ihren Verein?
Huber: Ich betone immer das Gemeinsame an unserer Tätigkeit. Deshalb will ich die Vernetzung unter den einzelnen Verbänden fördern, vorantreiben, und wo sie noch nicht besteht, durch mein Engagement ins Leben rufen. Es soll uns allen bewusst werden, wie sehr die einzelnen Verbände und damit die ganze Gesellschaft davon profitieren können. In allen Bereichen sollen wir nicht nur Interessenten ansprechen, sondern insbesondere jene Menschen, die bisher keinen Zugang zu einem unserer Vereine und Verbände gefunden haben. Ich bin sicher, es gibt sehr viele, die geradezu darauf warten, angesprochen zu werden. Selbstverständlich wollen und müssen wir Wertvolles erhalten, um es neuen Mitgliedern schmackhaft zu machen, dürfen wir es jedoch an neue Ideen anpassen. die Volkskultur braucht Weiterentwicklung, sonst würde sie zum leblosen Museum. Volkskultur ist so schön,so interessant – wir wollen sie sichtbar machen.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden