Model, Sängerin und Unternehmerin Lisa Hofer: Bad Leonfeldnerin (32) kämpft für mehr Toleranz
BAD LEONFELDEN. „Meine Jobs sind kein Beruf, sondern eine Berufung“, verrät Lisa Hofer aus Bad Leonfelden. Die 32-Jährige ist Sängerin, Werbemodel und führt ein Kosmetikunternehmen. Dabei plädiert sie anlässlich des Weltfrauentages am 8. März für mehr Toleranz. Denn: Von Neid sind viele Menschen betroffen. Und genau denen will sie kräftig Mut machen.

Die Bad Leonfeldnerin wusste schon im zarten Alter von sieben Jahren, dass sich ihr Berufsleben in Richtung Musik entwickeln sollte: „Da ich in einer Musikerfamilie aufgewachsen bin, ist Musik ein wesentlicher Bestandteil meines Lebens, da ja meine gesamte Familie singt“, so Hofer. Sie nahm Klavier-, Ballett- und Gesangsunterricht, nach der Matura studierte sie in Wien „Musical“ und begann eine Kosmetikausbildung. 2015 meldete die Mühlviertlerin ein Gewerbe an, startete mit ihrem Kosmetikunternehmen und begann ihre berufliche Laufbahn als Sängerin. „Zeitgleich wurde ich als Model entdeckt und meine beruflichen Wege führten mich ins Modelbusiness“, verrät Hofer. Die Schauspielerei und Moderationen folgten. Und damit traf der Neid auch sie – Beleidigungen, Vorurteile, verbale Attacken, beschimpfende Posts in sozialen Medien. Auch die Polizei musste sie zum Schutz ihrer Lieben einmal einschalten: „Da ich relativ bald mit dem Thema konfrontiert wurde, lernte ich gut, damit umzugehen. Ich weiß noch, wie schockiert ich schon damals war, dass Menschen urteilen, ohne dass sie wissen, wie viel wirklich harte Arbeit und Disziplin dahintersteckt.“ Hofer betont: „Es ist so wichtig, dass wir toleranter miteinander umgehen, da geht’s nicht nur um Hobbys, Haarschnitt oder Modestil, sondern vor allem um Dinge, die eigentlich selbstverständlich sein sollten: Hautfarbe, sexuelle Orientierung oder eben Beruf.“
Bewusstsein für mehr Toleranz
„Wenn du in der Öffentlichkeit arbeitest, bist du dir bewusst, dass es immer Menschen geben wird, die dir Neid entgegenbringen und gegen dich arbeiten. Das Gute ist, man lernt, damit umzugehen“, so Hofer im Tips-Talk und ergänzt: „Neid hat viele Gesichter, aber wie heißt es: Neid muss man sich verdienen. Meist kostet mir das einen Grinser, aber es steckt ein ernstzunehmendes Problem dahinter: Die Menschen beschäftigen sich lieber mit dem Leben anderer als mit ihrem eigenen – das ist wirklich ein Thema, welches aufgearbeitet gehört.“
Was sie dagegen tun will? „Ich möchte die Menschen sensibilisieren, sich wieder mehr mit sich selbst zu beschäftigen, gerade jetzt, in einer Zeit wo so vieles im Umbruch ist, ist es wichtig, bei sich selbst zu sein und sich bewusst zu machen, wofür man dankbar sein kann. Ist man dankbarer, ist man automatisch glücklicher – und somit entsteht mehr Toleranz für alles und jeden“, ist das lebensfrohe und fröhliche Bad Leonfeldner Multi-Talent überzeugt. Hofer ergänzt: „Fakt ist: die Menschen, die urteilen, urteilen immer über ihr eigenes Leben, sie sind unzufrieden mit sich selbst. Leider erkennen sie das meistens nicht und äußern sich über andere, anstatt bei sich selbst anzufangen. Miteinander zu reden, anstatt meist anonym zu urteilen, wär so wichtig.“
Welche Tipps sie anderen Menschen, insbesondere Frauen, gibt, die auch von Neid betroffen sind?
„Stark und im inneren Gleichgewicht zu sein, ich weiß, das redet sich so leicht, ist aber wirklich der Schlüssel. Bist du davon überzeugt von dem was du tust, bleibst du in deiner Mitte und gehst unbeirrt deinen Weg weiter“, empfiehlt Hofer.
Was sie sich wünscht? „Mehr Toleranz für jedes Lebewesen, jede Situation, jedes Tun. Mehr Toleranz, mehr Empathie, mehr Zufriedenheit, mehr Dankbarkeit und noch mehr Liebe.“ Und wie kann das gelingen? „Man kann die Menschen bewusst darauf aufmerksam machen, ihnen immer wieder mitteilen, wie wichtig es ist, bei sich selbst anzufangen. Dann, wenn alle im Frieden mit sich selbst leben, können sie auch im Frieden mit allen anderen leben“, meint Hofer.
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