OÖ. Die richtige Dämmung schützt nicht nur vor Kälte. Bei Hitzewellen macht sich die Dämmung bezahlt – vor allem bei Häusern in Leichtbauweise.

Bei Dämmung denken viele Häuslbauer in erster Linie an das Heizen und an den Winter. Die Sommer werden jedoch immer heißer und so sollte die Dämmung auch den Effekt mit sich bringen, Hitze aus dem Haus zu halten. Gerade bei Leichtbauteilen wie etwa bei Dachschrägen, Holztramdecken oder Holzriegelwänden ist der Wärmeschutz ein wichtiges Thema. Massiv gebaute Häuser unterstützen den Kühleffekt.
Forschung bestätigt
Im Viva Forschungspark von Baumit in Niederösterreich werden seit mehr als vier Jahren an zehn Forschungshäusern Außen- und Innentemperatur verglichen. Es hat sich gezeigt: Dämmung schützt vor sommerlicher Überwärmung in Innenräumen.
So lagen auch bei Hitzewellen mit Außentemperaturen von bis zu 36 Grad Celsius im Schatten die Innenraumtemperaturen in gedämmten Massivhäusern um 25 Grad Celsius, im ungedämmten Altbestand war es mit mehr als 30 Grad Celsius hingegen tropisch warm. Bei Häusern mit gleichem Dämmwert (U-Wert) gilt: Je massiver die Bauweise der Wandkonstruktion, desto niedriger sind die gemessenen Innenraumtemperaturen.
Dämmstoffe
Die Fähigkeit von Baustoffen, Wärme zu speichern, hilft, Temperaturschwankungen auszugleichen. Wärme wird tagsüber gespeichert und nachts wieder abgegeben. Als Faustregel gilt: Schwere Baustoffe sind bessere Wärmespeicher als leichte, so der OÖ Energiesparverband. Die spezifische Wärmekapazität (c) gibt jene Energiemenge an, die benötigt wird, um ein Kilogramm eines Stoffes um ein Kelvin zu erwärmen. Dämmstoffe mit hohen c-Werten leisten einen guten Schutz gegen sommerliche Überhitzung des Gebäudes.
Den höchsten c-Wert (2.300) in einer Auflistung des OÖ Energiesparverbands hat Jute, die durch Recycling von Kaffee- und Kakaobohnensäcken gewonnen wird. Die Dämm-Materialien Zellulose und Stroh haben einen c-Wert von rund 2.000, Holzfaser kommt auf 1.700 bis 2.100. Einen relativ geringen c-Wert haben Mineralfaser (800 bis 1.000) und expandiertes oder extrudiertes Polystyrol (zirka 1.400).
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