Gesunde Gefäße ein Leben lang: Aneurysmen lassen sich vorbeugen

OÖ. Jeder vierte Österreicher leidet an einer arteriellen oder venösen Gefäßerkrankung. Ab dem 60. Lebensjahr steigt das Risiko einer Erkrankung dramatisch an. Durch Vorsorge und regelmäßige Kontrollen kann man sich schützen.
Gefäßerkrankungen betreffen die Blutgefäße des Menschen. Gesunde Gefäße garantieren, dass sauerstoffreiches Blut bis in die Peripherie des Körpers und zurück zum Herzen fließen kann. Zu den Gefäßerkrankungen zählen unter anderem die Ruptur der Aorta, also der Durchbruch der Hauptschlagader, Arteriosklerose, also Gefäßverkalkung, Krampfadern, der diabetische Fuß oder die Verengung der Halsschlagader, die sogenannte Carotisstenose.
Schlaganfall
In Österreich erleiden jährlich 33.000 Menschen einen Schlaganfall. Jeder fünfte nicht durch eine Gehirnblutung verursachte Schlaganfall wird auf eine Verengung der Halsschlagader zurückgeführt. Eine häufige Ursache für einen Schlaganfall ist auch die Arteriosklerose, die genetisch bedingt ist, sich aber durch Risikofaktoren wie das Rauchen verschlimmert. Sie verengt die Gefäße und kann alle Stellen des Blutkreislaufs betreffen. Die häufigste Gefäßerkrankung ist ein Arterienaneurysma, also das Aussacken einer Hauptschlagader. Grundsätzlich kann jede Arterie aneurysmatisch entarten. Mehr als 50 Prozent der Aneurysmen treten in der Bauchaorta auf. Das Bauchaortenaneurysma zeigt bis zur Ruptur meist keine Warnsignale. Erst nach einem Durchbruch stellen sich akute Bauch- und Rückenschmerzen und Kaltschweißigkeit ein.
Vorsorge
Nur bei einem Ultraschall kann ein Aneurysma sicher diagnostiziert werden. Personen aus der Risikogruppe sollten sich zumindest einmal im Leben einer Untersuchung der Hauptschlagader unterziehen. Insbesondere Männer, die über 60 Jahre alt sind, und Frauen mit Aneurysmafällen in der Familie – unabhängig vom Alter – gelten als gefährdet. Die Untersuchung ist einfach und schnell und aussagekräftig. Der Patient selbst kann einer Gefäßerkrankung auf unterschiedliche Weise vorbeugen. „Einerseits empfehlen wir ein vernünftiges Bewegungsprogramm, andererseits eine entsprechende Ernährung mit wenig tierischem Fett und ausreichend Gemüse. Wichtig ist außerdem die Vermeidung von Gefäßrisikofaktoren, dazu gehören Rauchen, Diabetes, Bluthochdruck und ein erhöhter Cholesterinspiegel“, sagt Primar Franz Hinterreiter vom Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Linz. „Durch das frühzeitige Erkennen von Symptomen und die Beeinflussung von Risikofaktoren kann die Wahrscheinlichkeit einer folgenschweren Erkrankung verringert werden“, sagt Hinterreiter.
Gefäßgesundheitstage 2. bis 6. Oktober
Das Gefäßforum Österreich veranstaltet von 2. bis 6. Oktober 2017 im Burgenland, in Wien, Ober- und Niederösterreich die Gefäßgesundheitstage. An mehreren Gefäßambulanzen werden allgemeine Beratungen zu Gefäßerkrankungen angeboten. Im Speziellen geht es heuer um das Thema „Bauchaortenaneurysma“. Die Ambulanzen bieten deshalb eine einfache, schmerzlose Bauchultraschalluntersuchung an, mittels derer eine erweiterte Bauchschlagader erkannt werden kann. Eine Ruptur der Bauchaorta führt in den meisten Fällen zum Tod. Rund 70.000 Österreicher sollen daran leiden.Angebote in Oberösterreich:
Chirurgische Abteilung für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Thorax-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Ordensklinikum Linz Krankenhaus der Elisabethinen, Fadingerstraße 1, 4020 LinzTel. 0732 7676-47104. Oktober, 8.00 bis 12.30 Uhr
Abteilung für Chirurgie mit Schwerpunkt Gefäßchirurgie, Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Linz, Seilerstätte 2, 4021 Linz, Tel. 0732 7897-263002. bis 6. Oktober, nach telefonischer Voranmeldung
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