Donnerstag 28. März 2024
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BEZIRK KIRCHDORF. Tips Kirchdorf befasst sich im Laufe des Sommers mit Gesundheitsthemen. Die Ärzte des Landeskrankenhauses (LKH) Kirchdorf beantworten aktuelle Fragen.

Symbolfoto: Wodicka
photo_library Symbolfoto: Wodicka

Wir besuchen im September unsere Tochter in Amerika. Ich werde daher mit 65 meine erste längere Flugreise machen, Ich habe gehört, dass es dabei zu lebensbedrohlichen Venen-Erkrankungen kommen kann. Stimmt das?

Christoph Ausch, Leiter der Chirurgie im LKH Kirchdorf und Steyr: Langes Stehen und Sitzen sind für das Venensystem der Beine sehr schlecht. Bei langen Flügen kann es daher zu Reisethrombosen kommen, die im schlimmsten Fall zu einer lebensbedrohlichen Lungenembolie führen könnten. Anzeichen für einen Stau in den Beinen sind langsam zunehmende Schwellungen an den Fußknöcheln, eine Überwärmung der Haut im Bereich der Unterschenkel sowie eine bläuliche Verfärbung und Schmerzen. Beinvenenthrombosen machen sich erst am Zielort bemerkbar. Am größten ist die Gefahr, wenn sich der Thrombus – der Blutpfropf – löst und mit dem Blut in die Lunge geschwemmt wird. Eine solche Lungenembolie ist lebensgefährlich und muss sofort behandelt werden. Anzeichen sind plötzliche Kurzatmigkeit, Blutdruckabfall und Brustschmerzen. Patienten, die bereits Venenerkrankungen oder Herz-Kreislauferkrankungen haben, sollen sich vor Reiseantritt auf jeden Fall mit ihrem Hausarzt bezüglich einer eventuell notwendigen Blutverdünnung absprechen.

Um das Risiko soweit als möglich zu minimieren, gibt es einige einfache Tipps, die Sie bei Ihrer Reise berücksichtigen können. Die Zauberformel lautet: Bewegung! Oder anders formuliert: Bewegung ist schlichtweg die einfachste Methode, um der Entstehung von Thrombosen erst gar keine Chance zu geben. Kreisen Sie daher zwischendurch immer wieder ihre Füße, bewegen Sie diese auf und ab und stehen Sie zwischendurch immer wieder auf und gehen ein paar Schritte – auch im Flugzeug. Tragen Sie bequeme Kleidung, trinken Sie viel Flüssigkeit vor allem Wasser, verzichten Sie auf Alkohol und zu viel Kaffee oder Tee und achten Sie beim Essen auf leichte Kost. Auch auf Medikamente wie Schlaf- oder Beruhigungsmittel sollten Sie verzichten. Wenn bei Ihnen schon einmal Krampfadern operiert wurden, empfehle ich Ihnen, für die Dauer der Reise Kompressionsstrümpfe zu tragen. Damit sollten Sie gut gerüstet die Reise antreten können.

Ich wünsche Ihnen eine schöne Zeit bei Ihre Tochter und kommen Sie wieder gesund nach Hause!

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